Weihnachten 2024 in Trinidad

Weihnachten 2024 in Trinidad

24.12.2024 Weihnachten auf Trinidad
Na, nun bleiben wir aber auf jeden Fall noch über die Weihnachtstage in der Marina. Die Medikamente schlagen zwar gut an, aber es ist sicher besser, wenn Dietrich sich auskuriert, bevor wir in See stechen. Die amerikanischen Stegnachbarn laden uns zu ihren Weihnachtsaktivitäten ein. An Heiligabend gibt es eine „happy hour“ am Pool, da bringt jeder Getränke und Snacks mit und am 25. ist ein „Potluck“ im Garten geplant. Das heißt, jeder bringt ein zubereitetes Essen mit, stellt es auf ein Büffet und nimmt sich von allem. Das Hotel stellt Tische, Stühle und Tischdecken und wir können den großen, überdachten Grill als Büffet nutzen. Klingt sehr gut, nur haben wir nix, was wir mitbringen können. Eigentlich wollten wir die Tage ja schon auf See sein. Also fahren wir schnell noch mal mit dem Dinghi los, um bei dem kleinen Laden auf der anderen Seite bei Power Boats einzukaufen.

Als wir mit dem Boot in die Bucht fahren, sehen wir drei Männer in einem seeehr kleinen Boot rudern. Hm, der erste Gedanke ist, bloß nicht zu viel Welle machen, sonst haben die ein Problem. Der zweite Gedanke führt uns dann dazu, das wir sie fragen, ob wir sie in Schlepp nehmen sollen. Sie sind sehr erfreut und es stellt sich heraus, dass es venezuelanische Fischer sind, die zu ihrem Fischkutter ganz draußen im Ankerfeld wollen. Oha, das hätte per rudern sicher noch eine gute Dreiviertelstunde gedauert. Einen Außenborder haben sie nicht. Im Schlepp bringen wir sie fix zu ihrem Boot und sie sind sehr dankbar. Ob wir Fisch wollen? Ja gerne. Sie öffnen die große Klappe der Fischkiste und holen Fische heraus. Wir bedanken uns und sagen, zwei Fische reichen uns völlig, sonst hätten sie uns wahrscheinlich das Dinghi mit Fisch gefüllt. Mit zwei eiskalten, großen Redsnappern in der Hand fahren wir schnell wieder zurück zu MACARENA und packen die Fische erstmal in den Freezer, bevor wir dann einkaufen fahren. Danach müssen wir unseren unverhofften „Angel-Erfolg“ verarbeiten. Das ist das erste Mal überhaupt, dass wir Fisch haben. Offensichtlich ist es viel effektiver, die Fischer auf den Haken zu nehmen, als selber die Angel in´s Wasser zu halten… Wir wetzen unsere Messer scharf, schneiden die Filets herunter und frieren diese ein. Jetzt für Weihnachten passt es grad nicht mit dem Fisch, aber in Gedanken läuft uns schon das Wasser im Munde zusammen.

Dietrich geht natürlich nicht mehr schwimmen mit seinem Ohr, ich lasse mich jedoch nicht davon abhalten. Allerdings achte ich drauf, kein Wasser in die Ohren zu bekommen.

Wir ziehen unsere Lichterkette an MACARENAs Mast hoch und dekorieren unseren „Weihnachtsbaum“, es sieht wieder toll aus und gefällt auch unseren Stegnachbarn sehr gut. Am späteren Nachmittag treffen wir dann ein gutes Dutzend der amerikanischen Segler zur „happy hour“ und sitzen gemütlich unter den Sonnenschirmen am Poolrand. Gespräche mit großen Gruppen auf englisch sind für uns immer noch sehr anstrengend, aber wir finden mehrere interessante Gesprächspartner und so wird es ein schöner Weihnachts-Nachmittag in geselliger Runde. Den Abend verbringen wir dann zu zweit an Bord.

Am 1. Weihnachtstag schlafen wir endlich mal wieder so richtig aus. Seit wir in Trinidad sind, war ständig was los. Nach einem geruhsamen Weihnachtsfrühstück, zu dem wir unseren neuen Eierkocher einweihen, puzzeln wir noch ein bisschen an Bord und dann geht es in den Count-down für das Weihnachts-Essen. Um 17.00 Uhr treffen wir uns, dann soll das Essen möglichst frisch und heiß sein. Irgendwie schaffen wir es zwischendurch auch noch schnell unter die Dusche zu springen und dann geht´s los. Sozusagen im doppelten Sinne, genau in dem Moment fängt es an zu regnen. Das gab´s doch die ganzen letzten Wochen nicht, dass es zum Sonnenuntergang geregnet hat. Naja, wir sprintern rüber und sitzen mit den anderen Seglern erstmal unter dem Dach des großen Grills. Immerhin einigermaßen trocken, aber die Tische können wir natürlich nicht aufbauen. Eine gute Stunde vergeht, bis der Regen endlich aufhört. Das war dann natürlich nix, von wegen heißem Essen… Aber macht nix, die Stimmung ist gut, alle haben etwas Tolles zu essen mitgebracht und jeder stellt kurz vor, was es ist. Wir bauen dann die Tische und Stühle im Garten auf, legen die Tischdecken auf und verteilen unsere mitgebrachte Deko und Leuchten. Schon sieht es toll aus. Dann bedienen wir uns am Büffet und genießen gemeinsam ein wahres Festmahl unter tropischem Himmel. Ein sehr schöner und besonderer Weihnachtsabend.

Am zweiten Weihnachtstag gehen wir noch mal das Boot durch und überlegen, ob wir am nächsten Tag auslaufen können. Dietrich geht es so weit deutlich besser, aber da gibt es noch ein Problem mit dem Generator. Nachdem er neulich so prima gelaufen ist und auch die Batterien geladen hat, hat er irgendwann das Laden der Batterien wieder eingestellt. Dann nützt es uns auch wenig, dass der Generator läuft… Wir sind ziemlich gefrustet, irgendwas ist immer an dem blöden Ding. Aber es macht ja wenig Sinn, so loszufahren. Also versuchen wir den Elektriker, der bereits auf der Werft am Boot gearbeitet hat, für morgen zu bekommen. Und haben Glück, trotz der allgemeinen Feiertagsstimmung zwischen Weihnachten und Silvester ist er erreichbar und sagt zu, dass er am Freitag Vormittag kommt. Er findet dann auch ziemlich schnell den Fehler, der Kondensator ist defekt. Zum Glück kann er einen neuen (und einen als Ersatz) besorgen und einbauen. Schon produziert der Generator auch wieder Strom, wir sind begeistert.

Kommentare sind geschlossen.