Überfahrt Hiva Oa – Tahuata

Überfahrt Hiva Oa – Tahuata

Freitag, 27.06.2025 

Freitag verholen wir uns in aller Ruhe auf die wenig bewohnte, kleine Nachbarinsel, Tahuata. Die Strecke ist nicht weit, wir müssen ein bisschen motoren, um gegen den Wind aus der Bucht vor Atuona herauszukommen. Zwischen den beiden Inseln ist es erst noch sehr unangenehm wellig, das kommt wohl von der Reflektion der Welle an der Steilküste Hiva Oas. Bald wird es besser und wir können entspanntes Segeln genießen. Und dann sind wir auch schon da. Von Janine und Micha, SY Seven, haben wir gehört, dass sie noch in der Hanamoenoa Bay liegen, also fahren wir da auch hin und freuen uns über ein Wiedersehen mit den beiden.

Nachdem wir unseren Anker im zweiten Anlauf gut im Sand eingefahren haben, erfahren wir, dass die Segler sich um 16.00 Uhr zum Sundowner am Strand treffen. Kurz danach kommt Dan vorbei und fragt, ob wir Appetit auf Tuna hätten? Sie hätten von den Fischern so einen riesigen Fisch bekommen, dass sie ihn nicht aufessen können und ihn heute Abend am Strand grillen wollen. Wer möchte, ist herzlich eingeladen. Oha, das klingt ja schon fast nach Terminstress. Wir brauchen noch ein bisschen und dann machen wir uns mit dem Dinghi auf zum Strand. Hier auf Tahuata gibt es mehrere Buchten mit Sandstränden, dass ist auf den Marquesas eher eine Seltenheit. Die Hanamoenoa Bay hat unter den Seglern den Ruf, die schönste zu sein. Und auch Janine und Micha erzählen, dass sie eigentlich schon vor ein paar Tagen weiter wollten, aber immer noch mal um einen Tag verlängert haben, weil es hier so schön ist. Ist es auch!

Am Strand gibt es nur den feinen Sandstrand, Palmen und eine kleine, offene Hütte aus Palmblättern und Treibgut. Die Bucht ist unbewohnt. Wir treffen nicht nur Janine und Micha von der „Seven“, auch die Crew von der australischen „Libby“ ist dabei. Die beiden kennen wir auch schon von dem tollen Abendessen auf Fatu Hiva. Außerdem lernen wir die deutsche Crew von der „Tonga“ kennen, die wir vor Atuona auch schon gesehen hatten. Das erste Mal, dass deutsche Crews in der Überzahl sind. Gemeinsam genießen wir die ruhige Stimmung und den tollen Blick auf den Sonnenuntergang hinter der Bucht. Als es langsam dunkel wird, kommt die Crew der amerikanischen „Saudade“ und bringt den bereits zerlegten Tuna mit. Wow, dass ist wirklich sehr viel Fisch! Schnell wird mit Palmblättern und Treibholz ein Lagerfeuer entfacht, auf dem der Fisch gegrillt wird. Wir essen zu acht davon, es ist sehr lecker und reichlich. Dennoch bleibt immer noch viel Fisch übrig und die „Saudade“ hat keinen Freezer. Wir bieten an, den restlichen Fisch im Tausch gegen ein paar Bier zu übernehmen, das ist für alle ein guter Deal. So können wir den Abend noch zwei große Portionen Tuna für uns einfrieren. Aber irgendwann ist auch dieses Feuer runter gebrannt und ein kräftiger Regenschauer treibt uns in die Dinghi’s und zurück auf unsere jeweiligen Boote.

Am nächsten Vormittag machen wir erstmal einen Videocall mit der Familie während der großen Familienfeier in Rügheim. Schön, sie alle so fröhlich zu sehen und wirklich schade, dass wir nicht mit ihnen zusammen feiern können.

Später kommen Janine und Micha noch mal zum klönen an Bord und um sich mit Ziel Fatu Hiva zu verabschieden. Wir verholen uns auf den frei gewordenen Ankerplatz, da dies deutlich dichter am Strand ist. Dann fahren wir noch mal bei den anderen Yachten vorbei, bringen der „Saudade“ das versprochene Bier, klönen hier und dort ein bisschen und schon ist der Tag fast um.

Am nächsten Morgen ruft einmal mehr die Arbeit der Bootspflege. Ja, nicht nur wir mögen das Meer, auch die Bewohner des Meeres mögen unsere Segelboote und vor allem deren Mitfahrmöglichkeit am Rumpf. Egal ob man länger vor Anker liegt oder lange Passagen hinter sich hat, immer setzen sich verschiedenste Muscheln und Algen – trotz wirksamen Antifouling-Anstrichs – am Rumpf und am Propeller fest, sogar sehr fest! Das sieht nicht nur hässlich aus, es bremst auch die Fahrt und kostet beim motoren mehr Kraftstoff. Also springt Dietrich mit einer Bürste und einem Saugheber bewaffnet ins Wasser und versucht, so viel wie möglich der Gäste zu verabschieden. Dafür hält er sich mit dem Saugheber (z.B. für Glasscheiben) am Rumpf fest und arbeitet sich mit der Bürste von vorne nach hinten am Wasserpass entlang. Auch das Unterwasserschiff wird soweit, wie es ohne großes tauchen möglich ist, gereinigt. Der Unterschied ist dann gut zu erkennen:
Vor der Reinigung…

und danach:

Die Steuerbordseite ist erst an einem der nächsten Tage dran, da die Arbeit ganz schön ermüdend ist.

Am Sonntag gehen wir dann schnorcheln. Irgendwo hier soll ein Manta-Rochen sein Revier haben. Andere Crews haben ihn bereits mehrfach gesehen. Uns hat er sich aber noch nicht gezeigt. Und auch heute sehen wir ihn leider nicht. Das Wasser in Ufernähe ist durch die Brandung einfach zu sehr aufgewühlt und trübe. Wir sehen zwar viele kleinere Fische, auch einen kleinen Schwarzspitze-Riffhai, aber keinen Manta-Rochen. Schade. Dafür sehen wir rund ums Boot aber diverse kleiner Fische, die sich unter unserem Dinghi und am Außenbordmotor zu verstecken versuchen:

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