Port la Foret – Concarneau
Freitag, 12.08.2022
Port la Foret – Concarneau
Heute wollen wir nach Concarneu verholen. Da es in der Hafeneinfahrt eine Barre gibt, die bei Niedrigwasser nur 80 cm Wassertiefe hat, fahren wir früh los. Außerdem nutzen wir so die kühleren Morgenstunden. Nach der Passage der Barre lassen wir uns in der Bucht treiben und frühstücken. Nach Concarneu ist es nicht weit und wir wollen den anderen Yachten schließlich auch eine Gelegenheit geben, ihrerseits auszulaufen und einen Liegeplatz für uns frei zu machen.
Die Einfahrt nach Concarneu ist durchaus spannend. Rechts und links vom Fahrwasser ragen beachtliche Felsen aus dem Wasser, es herrscht reger Schiffsverkehr und teilweise stehen die Tonnen direkt an der alten Festungsmauer. Die Hafenmeister sind auch hier mit Dingis unterwegs, um ankommenden Yachten ihre Liegeplätze zuzuweisen. Wir gehen vor Kopf am Gästesteg in´s Päckchen längsseits zu einer größeren Aluyacht. Hier liegen wir sehr schön mit direktem Blick auf die alte Festungs- / Stadtmauer, die die „Ville close“ umschließt.
Wir sind nicht zu früh angekommen, nach uns wird es noch richtig voll. Die Segelschule der Glenans hat hier eine Menge kleine Yachten liegen, die auch alle Crewwechsel haben. Außerdem kommen wohl viele Yachten, da an diesem Wochenende ein großes Hafenfest „des Filets Bleu“ gefeiert wird. Es ist auch noch das 100. Jubiläum, dass wird richtig groß gefeiert!
Ich gehe zum Hafenbüro um uns anzumelden und dann weiter Richtung Innenstadt. Hier ist grad Markttag und der gesamte Bereich längs des Hafens ist voller Marktstände. Im ersten Teil mehr Bekleidung, Stoffe, Körbe, Alltagsgegenstände, Kunst und Souvenirs aller Art. Im hinteren Bereich riecht es dann schon sehr lecker und es gibt den klassischen Obst- und Gemüsemarkt, mit Gewürzen, Oliven, Grillständen und allen anderen Leckereien. Na, da schlage ich gleich mal zu. Nun fehlt mir nur noch frisches Baguette, einen Bäcker entdecke ich dann in den nahegelegenen Markthallen. Hier bieten außerdem noch einige Schlachter und Fischhändler frische Ware an. Schade, jetzt habe ich schon reichlich auf dem Markt eingekauft und habe vorerst keinen weiteren Bedarf. Aber es sieht wirklich toll aus!
Ach ja, direkt hinter dem Platz vor den Markhallen liegt das L´amiral. Nur mal so, für alle, die sich fragen, ob es das Restaurant wirklich gibt. Und nein, wir haben dort weder einen petit café getrunken noch ein Entrecot gegessen.
Als es abends etwas kühler geworden ist, gehen Dietrich und ich auf das Hafenfest. Nachdem wir kapiert haben, wie das Bezahlsystem (man kauft eine Plastikkarte, auf die man Guthaben auflädt, davon wird an den Ständen dann abgebucht) funktioniert, bekommen wir nicht nur kühlen Cidre sondern auch lecker Muscheln und Thunfisch. In einem sehr großen, offenen Zelt stehen lange Reihen an Bierbänken. Hier kommen wir mit netten Nachbarn in´s Gespräch, eine Dame der Einheimischen ist Englischlehrerin und ganz offensichtlich froh, sich mal ausserhalb des Schulunterrichts auf englisch zu unterhalten.
Auf dem Festgelände treten immer wieder bretonische Musik- und Tanzgruppen auf, es gibt einen Tanzwettbewerb zwischen den Gruppen. Später am Abend ist ein Konzert der „Stranglers“ auf der großen Live-Bühne. Dietrich und ich schlendern gleich noch ein bischen um den Hafen und treten spät den Rückweg an.
Ein altes Fischerboot als Teil des Maritimen Museums.
Samstag, 13.08.2022
Concarneau
Am Vormittag besichtige ich die „Ville close“ und mache einen Spaziergang auf den Festungsmauern rund um die Stadt. Der Blick über den Hafen ist grandios und auch rund um die auf einer Insel gelegenen „Ville close“ herrscht reger Bootsverkehr. Allerdings ist es sehr heiß und ich bin anschließend richtig geschafft von der Hitze.
Nachmittags kommt Moritz aus unserem heimischen Segelverein mit dem Bus an. Er ist mit Nachtbus, Zug und schließlich wieder Bus in rund 18 Stunden aus Göttingen angereist. Wir haben eine kleine Erfrischung vorbereitet, lassen ihn erstmal ankommen und sich ein bischen erholen und laden ihn dann anläßlich seines gestrigen Geburtstags zum Essen ein. Anschließend gehen wir noch mal runter zum Fest. Leider fängt es zwischendurch an, sehr heftig zu regnen. Nicht schlimm für uns, es ist eine willkommene Abkühlung und Erfrischung nach der drückenden Hitze. Aber im Vertrauen auf das Regenradar, dass die heftigen Gewitterschauer leider nicht vorhergesehen hat, haben wir einige Bulleyes an Bord offen gelassen…