
Inseltour auf Fatu Hiva
Freitag, 20.06.2025
Inseltour und Ankunft des Versorgungsschiffes
Am nächsten Morgen holen wir Janine und Micha mit dem Dinghi ab und machen im kleinen Hafen fest. Hier sind die Laternenpfosten bereits mit frischen Palmblättern und anderen Pflanzen dekoriert. Die ersten zu verschickenden Waren werden bereits unter dem Felsvorsprung gelagert. Die Aranui 5 kommt etwa alle sechs Wochen, entsprechend wird die Ankunft vorbereitet. Das Schiff hat als erstes Omoa angesteuert und wird gegen Mittag hier erwartet. Aranui 5 ist eine für uns eher ungewöhnliche Kombination aus Fracht- und Kreuzfahrtschiff mit etwas über 100 Gästekabinen. Die Einheimischen erhalten Waren aus Tahiti und von den anderen Marquesas Inseln, können ihre Produkte verschiffen und freuen sich über ein paar Touristen auf der Insel.
Wir sind mit Rewa, Pois Frau verabredet, mit ihrem 4-Rad-getriebenen Pickup fährt sie mit uns über die Insel nach Omoa. Gleich hinter dem Dorf geht es in steilen Serpentinen bergauf, Rewa muß an mehreren Kurven rangieren, damit sie um die scharfe Ecke kommt. Wir haben ihr gesagt, dass wir sehr interessiert sind, etwas von der Insel zu sehen und so legt sie diverse Fotostopps für uns ein. Wir sind sehr beeindruckt von den steilen Tälern, den schroffen Bergen und dem satten Grün. Die Insel ist im Inneren völlig unbewohnt, es ist sehr ruhig und einsam. Immer wieder ergeben sich spektakuläre Ausblicke für uns. Die höchsten Gipfel der Insel sind über 1.100 m hoch und verstecken sich dauerhaft in den Wolken.
Die ersten Kilometer zu den Dörfern hin ist die Straße noch befestigt…
der mittlere, unbefestigte Teil ist dann sehr schlammig, da es letzte Nacht intensiv geregnet hat.
Hanavave und die Ankerbucht von den umgebenden Bergen aus gesehen.
Unten in der Bucht ist ganz klein MACARENA vor Anker zu sehen.
Dazu noch der Blick Tal aufwärts zu unserem Standort.
Etwa auf der Hälfte der Strecke gibt es plötzlich ein paar Stände am Straßenrand und wir witzeln, dass sei jetzt wohl so was wie die Autobahn-Raststätte… Tatsächlich sind es ein paar Verpflegungsstände für die Gäste der Aranui 5. Wir erfahren, dass einige der Touristen die Strecke von Omoa nach Hanavave zu Fuß wandern.
Auf sie warten hier ein paar Crewmitglieder der Aranui 5 mit einem stärkenden Mittagessen. Auf der Weiterfahrt begegnen uns dann auch rund 30 Wanderer, die Truppe ist etwas verstreut, es gibt wohl unterschiedliche Fitness-Level. Wir haben auf jeden Fall viel Respekt vor den Wanderern, winken ihnen freundlich zu und wünschen ihnen alles Gute. Mit dem Auto brauchen wir rund 1,5 Stunden für die 17 Km lange Strecke. Das liegt sicher zu einem großen Teil an den vielen Fotostopps, aber auch daran, dass man auf dieser steilen und unbefestigten Piste einfach nicht besonders schnell fahren kann. Rewa fährt sehr routiniert und auch die rutschigen Schlammstrecken bringen sie nicht aus der Ruhe.
Omoa von den umgebenden Bergen aus gesehen.
Vor Omoa sehen wir dann die Aranui 5 liegen. Das Schiff kann auf Fatu Hiva nicht anlegen, sondern ankert jeweils vor den beiden Orten. Gäste und Waren werden mit zwei Bargen an Land gebracht.
Am Hafen hatten die Einheimischen Stände mit Souvenirs und Essen aufgebaut, aber die Touristen sind mittlerweile entweder auf der Wandertour oder wieder zurück an Bord, kurz nach unserer Ankunft legt die Aranui 5 ab und macht sich auf den Weg nach Hanavave.
Janine und Micha bekommen ein kurzes Touristen-Programm, wir können ihnen ein bisschen was zu Omoa erzählen und die schönsten Plätze zeigen. Dann wenden wir uns den Supermärken zu. Die Mitarbeiter sind noch dabei, die Lieferungen einzuräumen und erst bei unserem zweiten Anlauf können wir dann auch frische Eier kaufen. Wir sind ja alle bereits sehr vertraut mit der Tatsache, dass man nicht immer alles bekommt, was man gerne hätte und freuen uns über die Lebensmittel, die wir hier kaufen können.
Auf dem Rückweg überholen wir dann wieder die Wandertruppe der Aranui 5, einige der Urlauber haben sich entschieden, für die zweite Hälfte eines der Begleitfahrzeuge zu wählen. Andere sind nach der Verpflegungsstation frisch gestärkt weiter sehr sportlich unterwegs. Zurück am Hafen von Hanavave ist hier gerade das Be- und Entladen der Bargen in vollem Gange. Urlauber und Waren werden an Land gebracht, große Säcke mit Pampelmusen, Bananenstauden und vieles andere mehr wird Richtung Tahiti verschifft. Für uns war es eine ganz tolle Tour über die Insel, wir haben den Ausflug und die Eindrücke der unberührten Natur sehr genossen.
Hier noch einige Impressionen aus den Bergen:
Vaipō-Wasserfall

(Fotos vom Wasserfall: © Janine und Micha, SY-Seven)

Als wir wieder in Hanavave ankommen, liegt die Aranui 5, in sicherem Abstand zu Macarena, vor Anker. Mit sogenannten Bargen werden sowohl die Passagiere als auch die Waren an Land gebracht. Ein imposantes Schauspiel wird uns da geboten, wenn die Ware mit schiffseigenen Kränen auf die Barge gesetzt wird oder der ebenso zum Schiff gehörende Gabelstapler wieder verladen wird. Aus Europa kennen wir diese Verfahren eher nicht. Aber weltweit sind sie durchaus üblich, da die Frachtschiffe nicht überall passende Häfen finden.
Aranui 5 und Macarena mit sicherem Abstand
Sowohl die Barge für Fracht (oben) als auch die für die Passagiere (unten) pendeln zwischen Schiff und Hafen hin und her.