Ile de Groix – Lorient

Ile de Groix – Lorient

Dienstag, 16.08.2022
Ile de Groix – Lorient

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker ist es heute nur ein sehr kleiner Step bis Lorient. Die Bucht ist weit verzweigt und hat eine sehr breite Einfahrt, die (wie ortsüblich) mit reichlich Felsen gespickt ist. Außerdem finden sich die obligatorischen Festungsanlagen, hier besonders ausgeprägt. Und dann gibt es noch die U-Boot-Bunker des 20. Jahrhunderts. Mächtig und häßlich stehen sie an einem Arm des Hafens und wecken schaurige Erinnerungen. Heute jedoch wird diese alte Militärbasis als Basis der Segelracer genutzt. Wir drehen eine Runde und sehen nicht nur die neue Segelrakete von Boris Hermann, auch ein Mega-Trimaran und mehrere von der letzten Vendeeglobe-Regatta bekannte Imocas liegen hier. Zwischendrin segeln Mini-Transats und sowieso ist hier jede Menge Segelbetrieb. Es gibt 5 Hafenanlagen für Segler in der verzweigten Bucht, dazu noch ein Handels-, ein Fischerei- und ein Marinehafen. Wir gehen in den Yachthafen Kernevel, wundern uns sehr, dass Macarena in eine Box, die explizit für Boote über 12 Meter markiert ist, nur knapp zur Hälfte reinpasst und verhandeln mit dem Hafenmeister, dass wir einen Platz längs am Wellenbrecher nutzen dürfen.  Von dort haben wir dann einen Logenplatz mit Blick auf das bunte Treiben auf dem Wasser.

Wir nutzen den Rest des Tages, unseren Wassertank zu reinigen und Frischwasser aufzufüllen. Abends grillen wir im Cockpit die Leckereien, die Moritz aus Göttingen mitgebracht hat.

 

Mittwoch, 17.08.2022
Lorient

Heute sind die Dieselfilter fällig. Den Racor-Filter hat Dietrich ja bereits mehrfach gewechselt und gereinigt, heute will er zum ersten Mal auch den Diesel-Feinfilter tauschen. Wieder eine etwas knifflige technische Aufgabe, wir haben 3 verschiedene Ersatz-Feinfilter in unserem Bestand, die wir zum größten Teil von Gordon übernommen haben. Welcher ist den jetzt der richtige? Das Problem wird gelöst, die Leitungen entlüftet und Dietrich ist sehr happy, als der Motor auf Anhieb wieder anspringt und läuft, als wär nix gewesen. Moritz reinigt dann noch die Kontakte des Drehzahlmessers und wir fühlen uns technisch gut vorbereitet für die Überfahrt nach Spanien. Ich war in der Zwischenzeit im Hafenkontor mit Waschmaschine und Trockner beschäftigt, so dass wir auch wieder saubere und trockene Wäsche haben. Trocken ist aktuell nicht ganz unwichtig, an Bord war es in den letzten Tagen recht klamm, seit letztem Samstag ist das Wetter immer wieder regnerisch und etwas ungemütlich.

Abends gehen wir im Hafen essen, eigentlich sollte dies unser Abschiedsabend von Frankreich werden. Jedoch haben wir unsere Abreise um einen Tag nach hinten verschoben. Zum einen soll dann der Wind besser werden, zum anderen sind wir heute einfach nicht mehr zu unserem Groß-Einkauf gekommen. Essen gehen wir trotzdem und lassen es uns ordentlich schmecken.

 

Donnerstag, 18.08.2022
Lorient

Heute also Groß-Einkauf, wir fahren mit dem Bus direkt vor den Supermarkt und zurück bewältigen wir den Transport mit Bus und unserer kleinen Sackkarre. Funzt! Dietrich und ich kochen ein bischen vor für die Überfahrt und Moritz geht noch mal zum Imoca-Hafen, Rennyachten gucken. Er kommt schwer beeindruckt zurück, völlig geflasht vom Overload an Racer-Eindrücken.

Lorient ist vergleichbar mit der Boxengasse der Formel 1: Hier liegen die neusten Hightec-Maschinen der Teams, und Bootsklassen, die möglichst schnell um die Welt segeln wollen. Man kann ganz direkt an die Boote dran, die Shore-Crews lassen sich bei ihren Arbeiten nicht weiter stören. Zu sehen waren die neue Malizia von Boris Hermann, Group Prismian, Linked Out, MASCF von Isabelle Joschke, Group Apicil, Charal, Hublot, Initiativ de Coeur von Sami Davis, DMG Mori und der Mega-Tri Edmond de Rothschild. Außerdem noch einige Class 40 und Minitransat…

Für Freunde des Hochsee-Regattasports ein unvergessliches Erlebnis.

 

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