Guna Yala oder auch San-Blas-Inseln (1. Teil)

Guna Yala oder auch San-Blas-Inseln (1. Teil)

Inselwelt San Blas

Die San-Blas Inseln sind ein Archipel im Staat Panama, welches aus ca. 365 mehr oder weniger „großen“ Inselchen im Karibischen Meer besteht und von den indigenen Ureinwohnern, den Kuna-Indianern, Guna-Yala genannt wird. Guna-Yala ist ein autonomes Gebiet im Staat Panama, welches von den Kuna verwaltet wird. Die Kuna selbst sind ein friedliebendes indigenes Volk, das sehr auf den Erhalt ihrer Umwelt bedacht ist und Eingriffe jeder Art in den Lebensraum untersagt. In der Konsequenz ist alles sehr ursprünglich in dieser Welt.

Den nächsten Tag bleiben wir in der Inselgruppe Holandes Cays vor der Insel Banedup vor Anker und erholen uns von der rumpeligen Überfahrt. Zum einen ist es wirklich sehr schön hier, zum anderen gibt es einiges an Bord aufzuräumen und zu entsalzen.

Am Montag, 03.02.25 hieven wir den Anker und machen uns auf, um in Porvenir einzuklarieren. Unter Motor schlängeln wir uns aus dem engen Labyrinth der Holandes Cays, hinter den Inseln können wir dann gut segeln und wir freuen uns über entspanntes segeln ohne Welle. Nur in den Strecken-Abschnitten zwischen den Insel-/Riff-Gruppen schaukelt es wieder ordentlich. Vor Porvenir toben die Wellen sehr mächtig brechend über das vorgelagerte Riff. Es ist schon etwas bizarr, direkt dahinter in relativ ruhigem Wasser zu segeln.

Kaum haben wir vor Porvenir den Anker gesetzt, kommen schon die ersten Kuna-Indianer mit ihren Kanus. Frauen bieten Textilien an, Männer eine Überfahrt zur Immigration. Hm, das klingt ja gut. Wenn der Kuna uns fährt, sparen wir es uns, das Dinghi ins Wasser zu lassen und den Außenborder anzubauen. Wir handeln kurz den Preis aus und steigen in den Einbaum, das ist sehr urig. Oh, der ist sehr schmal und liegt auch schon ganz schön tief im Wasser. Der sehr freundliche Kuna paddelt ein paar Schläge von MACARENA weg und der Wasserstand im Einbaum steigt bedenklich. Sehr schnell ist allen an Bord klar, dass wir so nicht bis zur Insel kommen. Der Kapitän hat die Ladekapazität seines Einbaums offensichtlich überschätzt. Wir schaffen es gerade so wieder zurück an unsere Badeleiter und ich kann mit nasser Buxe aussteigen. Der Bootsführer springt in´s Wasser, um den Einbaum festzuhalten, im nächsten Moment dreht sich das kleine Boot und Dietrich schwimmt auch im Wasser. Haha, macht ja nix, wir hatten beide in Vorahnung nur ein T-Shirt über unseren Badeklamotten und auch sonst alles wasserdicht verpackt. Wir helfen dem Kuna, seine Utensilien zu sichern und wieder im Einbaum zu verstauen.


Im Einbaum vor der Rolle ins Wasser

Dann müssen wir halt doch das Dinghi klar machen. Auch hier hinter der Insel gibt es noch unangenehme Wellen, so dass der Anbau des Außenborders ein ziemlicher Balance-Akt wird. Als wir schließlich mit unserem Macaroni losfahren, freuen wir uns, wie groß und bequem das Dinghi doch im Vergleich mit so einem Einbaum ist.

Die Insel ist sehr klein und es sind nur kurze Wege zur Immigration und dem „Congreso General de Guna Yala“, dem Haus, in dem wir uns bei den Kuna-Indianern anmelden müssen. Blöd, dass ich nicht mit der Höhe der Einklarierungsgebühren gerechnet hatte. Auf jeden Fall haben wir nicht genug Bargeld dabei, mühen uns einige Zeit, bei den Kuna per online Überweisung zu zahlen. Mittlerweile verfügen wir ja über eine ganze Menge Apps und Möglichkeiten des Geldtransfers. Keine funktioniert hier. Hätte uns eigentlich auch schon ziemlich gewundert, wenn es möglich gewesen wäre. Einbaum trifft PayPal, oder so. Wir fahren noch mal zurück, holen mehr Dollar und bekommen unsere Kuna Cruising Permit für die San Blas Inseln. Bei den freundlichen Ladies erwerben wir noch die Kuna-Gastlandflagge.

Hier vor Porvenir wollen wir nicht über Nacht bleiben, dafür rollt MACARENA zu sehr. Wir sehen zwei andere Yachten hinter der nächsten Insel „Wichubhuala“ liegen und verholen auch dorthin. Leider ist der Ankerplatz sehr begrenzt und unser Anker hält auch nicht beim ersten Versuch. Dann fahren wir doch lieber noch ein Stückchen zurück und ankern zwischen der nächsten Inselgruppe. Dies sind die Chichimene Cays und unser Anker fällt wieder vor einer Insel namens Banedup, offensichtlich ein sehr beliebter Inselname in dieser Gegend. (letzte Nacht lagen wir auch vor Banedup, nur 12 Sm weiter östlich in den Holandes Cays) Dieser Bereich der Chichimene Cays besteht aus sehr vielen Riffen und einer Menge sehr kleiner Inseln, manche nur zwischen 100 und 200 m lang, andere noch viel winziger. Viele der Inseln sind von Kunafamilien bewohnt, wenige werden touristisch genutzt.  Der von uns frequentierte Inselname „Banedup“ klingt ja fast dänisch und würde in der Dänischen Südsee kaum auffallen. Aber es gibt auch viele sehr exotische Inselnamen: Uchutupu Dummant und Uchutupu Pipigua, Kuarsurdup, Miriadup und Miriadiadup. Da muß man auf den Seekarten schon ganz genau hinschauen, bis man den Insel-Namen richtig entziffert hat.

Wir finden es hier sehr schön und bleiben erst einmal hier in der Abgeschiedenheit. Mal sehen, was noch kommt.

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