Grenada

Grenada

Mittwoch, 28.12.2022
Grenada

Heute haben nun endlich die Läden und auch die Wäscherei in der Marina wieder geöffnet. Unser Wäschepaket lohnt sich, wir geben es ab und können alles am Nachmittag wieder abholen. Dann laufen wir vor an die Hauptstraße, hier soll es eine Bushaltestelle geben. Hm, wie sieht die hier wohl aus? Und was ist der richtige Bus? Die Bushaltestelle ist einfach eine Ausbuchtung auf der Straße, Busse sind Mini-Busse für 12 Personen, mit der Linie 1 geht es direkt in´s Zentrum. Die Fahrt (Linksverkehr mit viel Freistil) macht schon einen etwas abenteuerlichen Eindruck. Auf jeden Fall sind die engen und sehr steilen Gassen in St. George´s sehr spannend. Wir fragen uns durch zum Telefon-Laden, wo wir eine regionale Sim-Card kaufen können. Vor dort geht´s dann durch das Gassengewirr zum großen Obst- und Gemüsemarkt. Auf dem Markt sind unter der Woche nur einige wenige Anbieter, der Haupt-Markttag ist auch hier der Samstag. Wir steigen auf der Rückfahrt am Supermarkt neben der Marina aus und kaufen dort ein.

Donnerstag, 29.12.2022
Grenada

Auf der Hauptstraße haben wir einen gut sortierten Schiffsausrüster entdeckt und laufen zu Fuß dorthin. Leider haben wir nicht gewußt, dass man sich dort erst mit Bootspapieren, Einklarierungs-Dokumenten und Personalausweis registrieren muß, um zum normalen, ausgezeichneten Verkaufspreis einzukaufen. Ansonsten zahlen Ausländer 37 % Aufschlag für Zoll (Tax?). Also laufen wir wieder zurück zum Boot. Der Ausflug hat eine gute Stunde gedauert, mittlerweile steht die Sonne hoch am Himmel, es ist wieder sehr heiß. Wir sind ziemlich geschafft und beschließen, dass wir die Dinge, die wir kaufen wollten, doch nicht sooo dringend brauchen, dass wir uns den Weg jetzt nochmal antun. Es gibt sicher noch andere Gelegenheiten, bei denen wir dann mit der Komplett-Ausstattung an Schiffspapieren einkaufen gehen können.

Freitag, 30.12.2022
Grenada, St. George´s – Hog Island Bay

Nach ein paar erholsamen Tagen in der Marina verholen wir heute in eine der großen Buchten an der Südküste Grenadas. Wir drehen noch ein paar Runden durch den Stadthafen um einen Eindruck der Stadt von der Seeseite zu bekommen.

Der Blick zurück in den Yachthafen zeigt erst die wahren Dimensionen einiger Megayachten, die dort festgemacht haben.

Bis zur Südwestecke der Insel können wir super entspannt segeln, aber der Weg an der Südküste gen Westen führt gegen Wind und Welle. Den relativ kurzen Weg muß uns heute die Maschine gegenan schieben. Bei 20 bis 25 Knoten Wind und 1,5 bis 2 Meter Welle müssen wir allerdings auch unter Motor etwas aufkreuzen. Für die Einfahrt in die von uns gewählte Bucht suchen wir unseren Weg zwischen den Korallenbänken hindurch, hier ist es sehr flach und die Wellen branden mit Macht darüber.


Prickly Point

Dann sind wir in der Bucht, das Wasser wird ruhig und wir finden eine freie Mooringboje am Rande des großen Mooringfeldes. Hier liegen rund 30 Yachten, davon ist etwa die Hälfte aktuell bewohnt.

Die Mooring ist schwer zu fischen und entzieht sich dem Zugriff mit unserem patenten Mooring-Haken, also ein zweiter Versuch mit dem Bootshaken. Mitten im Manöver zieht eine Regenfront mit ordentlich Wind durch. Zum Glück habe ich sowieso nur den Bikini an, der kann ruhig nass werden. Dann hab ich die Mooring, aber es ist zuviel Wind, ich kann uns nicht ran ziehen. Der Arm wird lang und länger, schließlich rutscht der Griff vom Bootshaken, ich habe die Gummitülle in der Hand, der Bootshaken schwimmt im Wasser. Suboptimal. Im dritten Anlauf bekomme ich die Mooring dann in den Griff und kann Macarena festmachen. Kaum sind wir fest, springt Dietrich in´s Wasser und rettet unseren Bootshaken, der mittlerweile achteraus treibt. Ein echter Held.

Dann prustet irgendetwas neben uns und ich schaue einer Wasserschildkröte in die Augen. Sie taucht in eleganten, wellenförmigen Bewegungen ein paarmal auf und ab, holt Luft und schaut mich an. WOW, ich bin völlig aus dem Häuschen.

Als wir uns gerade ein bischen sortiert haben und einen kleinen Imbiss zu uns nehmen, kommen die Nachbarn, Karl und Ning, im Dinghi vorbei. Sie begrüßen uns in der Bucht und erzählen, dass sich die Segler immer um diese Zeit am Strand bei Roger´s Barefoot-Beach-Bar zum Sundowner treffen. Oha, da machen wir gleich noch das Dinghi klar und fahren auch rüber. An dieser Stelle muß unbedingt erwähnt werden, dass der Außenborder, den wir seit Portugal nicht mehr benutzt haben, auf der Stelle ansprang!


Unter den Bäumen am Strand gibt es ein paar einfache Tische und Bänke, an denen rund 14 Segler/innen sitzen. Karl stellt uns vor und es wird ein interessanter Nachmittag mit viel Austausch und neuen Informationen. Hier in der Bucht gibt es eine ganz aktive live-aboard-Community, die sich gut organisiert hat.


Dann wird es dunkel, zum Glück haben wir bei unserem eiligen Aufbruch vorhin noch an eine Taschenlampe gedacht. Wir finden unseren Weg um die anderen Boote und Moorings herum und kommen heil zurück zu Macarena.

Samstag, 31.12.2022
Grenada, Hog Island Bay

Silvester, wir machen nachmittags einen kleinen Ausflug mit dem Dinghi in die Nachbarbucht. Der Weg dahin führt unter der Brücke durch, die die kleine Insel „Hog Island“ mit Grenada verbindet. Die Nachbarbucht ist größer, auch hier liegen viele Yachten vor Anker oder an Mooringbojen. Außerdem gibt es am westlichen Ufer die große Marina „Clarks Court“, von der wir schon gehört haben, dass man dort an Land die Hurrican-Saison überbrücken kann und auf der östlichen Seite liegt die kleine „Whisper-Cove-Marina“.

Dort machen wir mit dem Dinghi am Steg fest und besuchen das kleine Restaurant für einen Nachmittagssnack. Von der überdachten Terrasse aus hat man einen tollen Blick durch Blumen und Palmen auf den Steg und die Bucht.

Ein sehr idyllisches Plätzchen.

Wir erkunden mit dem Dinghi noch ein bischen die Bucht und finden schließlich an Hog Island einen Mini-Sandstrand ganz für uns alleine, von dem aus wir baden gehen.

Heute Abend soll es eine Silvester-Party mit Livemusik in „Nimrod´s Rum Shack“ geben, weiter drin gelegen in der Nachbarbucht. Das klingt sehr verlockend, gleichzeitig dauert der Weg mit dem Dinghi relativ lange und ist mindestens für die vorne sitzende Person sehr naß. Das ist im Dunkeln nicht so verlockend und wir beschließen, dass wir den Abend auch sehr gut an Bord verbringen können. Wir kochen lecker und stoßen mit unserem letzten, aus Göttingen mitgebrachten Prosecco an. Zuerst, als es in Deutschland Mitternacht ist, dann zum portugiesischen und Kap Verdischen Neujahr. Wir haben ja einige Zeitzonen hinter uns gebracht, die alle berücksichtigt werden wollen.

Wir sind sehr happy, das wir hier auf Grenada sind und dass wir schon sooo… weit gekommen sind. Es ist wirklich super schön hier, das ist für uns eine sehr gute Ausgangssituation für 2023 und wir wünschen allen unseren Freunden und Verwandten von ganzem Herzen alles Gute für das Neue Jahr.

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