Freunde an Bord

Freunde an Bord

Freitag, 08.12. – Sonntag, 24.12.2023
Grenada – Sandy Island – Tobago Cays – Grenada

Freitag geht es wieder zurück nach St. George´s auf Grenada. Für ein paar Tage gehen wir in die Port Louis Marina und nehmen einen Leihwagen. Damit erledigen wir unsere Einkäufe und vor allem können wir am Sonntag unsere Freunde Stefan und Andrea vom Flughafen abholen. Wir freuen uns sehr, dass sie uns für die nächsten 2 Wochen an Bord begleiten! Die beiden sind keine Segler, zum gemächlichen Eingewöhnen und um ihnen auch etwas von der Gegend zu zeigen, machen wir Montag und Dienstag ein paar Touren und Ausflüge über die Insel. Wir müssen uns noch verproviantieren und benötigen ein paar Dinge vom Schiffsausrüster, so verbinden wir das praktische mit dem angenehmen. Einen Nachmittag verbringen wir am BBC-Beach an der Südwestecke Grenadas:


St. George´s von Land aus gesehen


Westküste Grenadas

Typisches Straßenbild auf Grenada


Gelände der „Westerhall“ Rum-Destillerie

Baumbewohner

Den nächsten Tag fahren wir noch mal zum Concorde-Waterfall. Dort waren wir im Mai mit der geführten Insel-Tour und dem Rennfahrer-Chauffeur, der Wasserfall hatte uns sehr gut gefallen. Diesmal ist es einfach noch um ein Vielfaches toller, da wir den Wasserfall fast die ganze Zeit für uns alleine haben und dies ganz entspannt genießen können:

Am Mittwoch geht es dann nach Carriacou und wir ankern für ein paar Tage vor Sandy Island. Unsere Freunde sind sehr fasziniert von den tollen Türkisfarben, wir gehen schwimmen und schnorcheln und machen die beiden mit unseren Fisch-Freunden bekannt:

Natürlich steht auch der Paradies Beach Club auf dem Programm, so eine coole Location darf natürlich nicht fehlen:

Bevor wir uns nach ein paar entspannten Tagen aufmachen nach Union Island, müssen wir natürlich noch in der Tyrell Bay ausklarieren. Wir verbinden dies mit einem Einkauf per Dinghi, das ist für unsere Freunde alles sehr aufregend, für uns nun schon fast Routine.

Abendessen in Tyrell Bay

Das einklarieren in Clifton auf Union Island funktioniert sehr unproblematisch, der Ort hat sich seit unserem letzten Besuch ganz positiv entwickelt. Nach einer guten Stunde haben wir nicht nur alle notwendigen Papiere und Stempel, sondern auch noch leckere Maracuja und frisches Baguette.

Dann ist es nur noch eine kurze Strecke bis zu den Tobago Cays. Das Wetter ist heute nicht ganz so toll, hin und wieder regnet es ein wenig, der Himmel ist eher grau als blau. Trotzdem sind die Wasserfarben rund um die Riffe und Inseln faszinierend. Aber die eigentliche Überraschung ist, es sind nur sehr wenige Boot hier, nicht mal die Hälfte der Moorings ist belegt. So leer haben wir die Cays ja noch nie gesehen! Dabei ist Hauptsaison und da es vor Sandy Island sehr voll war, hatten wir hier eher damit gerechnet, dass wir gar keine Mooring mehr bekommen. Nun haben wir die freie Mooring-Wahl, toll!

Da hatten wir einfach Glück mit unserem Timing, im Laufe des Tages kommen noch einige Boote dazu und in den nächsten Tagen wird es wieder (wie gewohnt) richtig voll. Wir verbringen ein paar sehr entspannte Tage hinter dem Riff, begeistern uns an den vielfältigen Türkis-Tönen, gehen schnorcheln und begrüßen die Schildkröten wie alte Bekannte.




Ein kleiner Kalmar

Je nach Wind, Welle und Strömung sind manche Bereiche mal etwas trübe durch das aufgewirbelte Sediment, an anderen Tagen wieder glasklar. Auch unsere Freunde sind völlig verzaubert von der tollen Kulisse und den wunderbaren Farben. Einen Abend holt uns ein Fischerboot ab und bringt uns zum Essen auf die benachbarte Insel.

Die regionalen Fischer und Mooring-Men haben sich zusammengetan und organisieren ein großes BBQ am Strand. Den Küchenbereich und großen Holzkohle-Grill schützt ein ausladendes Palmdach, Tische und Bänke stehen unter freiem Himmel direkt am Strand. Eine tolle Atmosphäre und ein echtes Erlebnis.


Auch die nächtliche Fahrt zurück zu MACARENA hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Die weißen Strände leuchten vor der dunklen Umgebung im hellen Mondlicht, es gibt eine kurze, offene Passage zwischen den Inseln mit etwas mehr Welle und wir kommen alle ziemlich durchnässt wieder bei MACARENA an.

Nachdem wir einige Tage sehr viel Zeit im und unter Wasser verbracht haben, lockt es mich, eine kleine Landexkursion zu machen und die Insel Baradal zu erkunden. Vom Strand aus gibt es eine kurze Klettertour über die ersten Felsen, dann schlängelt sich ein kleiner Pfad durch die dichte Vegetation bis auf den Gipfel. Dort sind die Bäume leider so hoch und dicht, das es gar keine Aussicht gibt. Aber auf halber Höhe habe ich einen tollen Blick über die gesamte Rifflandschaft, MACARENA an der Mooring und die umliegenden Inseln.

Der Weg ist steinig, es gibt meterhohe, stachelige Kakteen und dornige Büsche und man braucht schon Schuhe, um diese kleine Tour zu machen. Während meines Ausflugs bin ich wohl der einzige Mensch auf der Insel außerhalb des Strandbereichs. Ich lausche den Singvögeln, erschrecke ein paar Tauben und habe in der relativen Einsamkeit zumindest ein kleines Robinson-Gefühl. Kurz vor dem Gipfel kreuzt sich mein Weg mit dem eines großen, rotbeinigen Einsiedlerkrebses in seinem geliehenen Schneckenhaus; damit hatte ich hier oben nun wirklich nicht gerechnet.

Schon eher mit dem großen, grauen Leguan, der mir auf dem Rückweg begegnet:

Wie es so ist, wir müssen dieses Paradies wieder verlassen und machen uns mit einem kurzen Stopp zum ausklarieren in Clifton auf den Weg zurück Richtung Grenada.


Die Bucht vor Clifton

Da wir mit unseren Freunden nicht nachts segeln wollen, legen wir einen Ankerstopp bei Rondee Island, auf halbem Weg zwischen Carriacou und Grenada, ein. Die unbewohnte Insel macht einen sehr unberührten Eindruck, das ist noch mal ein ganz anderes Flair als die letzten Tage. Der Wind steht günstig, so dass wir die Insel gut erreichen können, leider läuft die Welle ungünstig um die an sich schützende Nordspitze, so dass wir die Nacht über ordentlich Schwell haben. Hmpf, die Anti-Rutschmatten kommen zum Einsatz und jeder Gang an Bord wird ordentlich schlingernd. Hoffentlich fällt niemand aus der Koje. Über Nacht lässt der Schwell irgendwann nach, so dass wir am nächsten Morgen ganz komfortabel und mit tollem Blick auf die felsige Kulisse der Insel frühstücken können. Dann haben wir noch einen sehr schönen Segeltag gen Süden und kommen nachmittags wieder in St. George´s auf Grenada an:


St. George´s von See gesehen

Der nächste Tag ist dann schon Heiligabend und es heißt Abschied nehmen von unseren lieben Freunden, schön war´s!

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