Douarnenez – Point du Raz – Guilvinec
Dienstag, 09.08.2022
Douarnenez – Point du Raz – Guilvinec
Heute wollen wir weiter, um das Kap du Raz herum. Die Passage zwischen dem Point du Raz auf der Landseite und der Ile de Sein ist durchaus berüchtigt, hier setzt eine sehr starke Strömung und der „Reeds“ warnt dringend davor, die Engstelle zur falschen Zeit oder bei schlechtem Wetter zu befahren. Die Strömung kann hier zwischen 5 und 6 Knoten betragen. Na, wir wollen natürlich nicht außen herum um die Ile de Sein segeln, also rechnen wir ordentlich und orientieren uns an den Angaben im „Reeds“. Möglichst wollen wir das Kap bei „Slack“ oder kurz danach bei einsetzender Strömung von Nord nach Süd umfahren. Nach Dietrichs Strömungsberechnungen auf der Grundlage des Programms von „WetterWelt“ soll dies um 14.30 Uhr sein, nach den Informationen des „Reeds“ um 15.00 Uhr. Hm, das ist ja interessant. Bis zum Kap sind es rund 18 Meilen, wenn wir 6 Knoten Fahrt machen, brauchen wir 3 Stunden. Wir legen um 11.30 Uhr ab. Zuerst läuft es super und dann verlässt uns plötzlich der Wind. Weiter draußen sieht man, dass dort mehr Wind ist. Aber wie kommen wir ohne Wind dorthin? Wir üben uns in Geduld und warten bis der Wind zu uns kommt. Nun müssen wir aber Zeit wieder aufholen, sonst kommen wir zu spät am Kap an…
Der Wind hat vollstes Verständnis und bemüht sich von Kräften, die Zeit wieder aufzuholen, wir düsen erst mit über 7 Knoten, dann mit 8 und kurz vor dem Kap schließlich mit 9 Knoten über Grund durch die große Bucht von Douarnenez. Segeln vom Feinsten!!
Wir kommen um 15.00 Uhr am Kap an, hier setzt der Strom bereits mit 1,5 Knoten nach Süd. Ein klarer Punkt für Dietrich und seine Berechnungen mit dem „WetterWelt“ Programm. Die Bedingungen für die Passage des Kaps sind heute wirklich hervorragend, Strömung und Wind gehen in dieselbe Richtung. So freuen wir uns über guten Speed bei bester Sicht und rund 18 Knoten Wind aus Nord-Ost.
Als wir den großen Leuchtturm von Penmarche passiert haben, halten wir Ausschau nach einem Plätzchen, wo wir die Nacht verbringen können. Als nächsten Hafen finden wir Guilvinec, einen Fischereihafen mit einigen Liegeplätzen für Yachten. Wir bereiten uns für´s anlegen vor, laufen in den Hafen ein und sind sofort beeindruckt von der großen Zahl an Fischtrawlern. Das Hafenbecken ist recht lang und hinten sollen Liegeplätze für Besucher sein. Sind es auch, leider nur 2 x 4 Plätze, die natürlich alle bereits belegt sind, teilweise im Päckchen. Wir drehen einen Kreis und schauen, ob es eine Möglichkeit für uns gibt, dort auch anzulegen. Aber der Platz zwischen den Schwimmpontons mit den Yachten daran und den einheimischen Booten, die dazwischen an Moorings liegen ist extrem eng. Und dahinter sieht es gleich sehr flach aus. Das ist entschieden zu eng für Macarena. Also wieder raus aus dem Hafen und einen Ankerplatz suchen. Im Reeds ist ein Bereich als günstig zum Ankern genannt, wir versuchen einen Ankerplatz zu finden, der nicht zu nah an den zahlreichen Fischerbojen liegt. Mehrere Versuche, der Anker hält nicht, offensichtlich ein felsiger Untergrund. Dann probieren wir es noch einmal ziemlich dicht am Fahrwasser, dort hält der Anker schließlich.
Die Nacht über bleibt der Wind um 18 – 20 Knoten und obwohl der Wind ablandig ist, entwickelt sich um die Landzunge parallel zum Ufer eine Welle, die uns die ganze Nacht über unangenehm schaukelt. Wir haben zwar noch einen sehr romantischen Sonnenuntergang Richtung Pointe de Penmarche mit dem tollen Leuchtturm, aber die Nacht ist eher unromantisch schaukelig.