Die Idee
Segeln wo es warm ist
Südsee! Lange Zeit war es nie mehr als nur ein Traum von dem wir keine Ahnung hatten, ob und wie wir ihn umsetzen könnten. Viel zu sehr sind wir in unserem Alltag gefangen – mit all den Freuden und Verpflichtungen des Familien- und Berufslebens. Nun, da das Ende unserer Berufstätigkeit in immer greifbarerer Nähe rückt, ändert sich unser Blick auf zukünftigen Aktivitäten: Mit fortschreitendem Alter wird immer klarer, dass die Zeit, die wir haben um unseren Traum auch körperlich noch umzusetzen, immer knapper wird. Und irgendwann wird aus dem Traum, mit dem Segelschiff zu reisen, der konkrete Wunsch, diesen Traum auch Realität werden zu lassen.
Wir fingen an, uns Gedanken darüber zu machen, welches Schiff wohl zu unseren Plänen passen würde, welcher Kaufpreis für uns akzeptabel sei und wie viel Zeit wir benötigen würden um alles vorzubereiten. Darüber, wo wir starten wollen, hatten wir sehr unterschiedliche Vorstellungen: Elke wollte die Reise dort beginnen, von wo aus wir unsere Zielregion schnell erreichen können. Start in Neuseeland also. Dort, so ihre Idee, wo viele Langfahrten enden, kaufen wir ein bewährtes Schiff, rüsten es für uns passend aus, testen es und segeln dann los. Gleich da starten, wo es warm ist! Ganz im Gegensatz dazu Dietrichs Idee: In Ruhe, hier in Europa, ein Schiff suchen und ausrüsten. Der Markt für Gebrauchtboote und Ausrüstung ist in Europa riesig, vorbereitende Werftarbeiten lassen sich in der Muttersprache besser handhaben und außerdem ist der Weg in die Südsee ein Teil des Ziels. Sehr unterschiedliche Vorstellungen also. Aber wir sind uns von Anfang an einig darüber, wohin die Reise gehen soll.
Wir sind wahrlich nicht die ersten, die diesen Traum hegen und umsetzen wollen. Viele Reiseberichte haben wir gelesen – oder besser – verschlungen. Sie haben uns motiviert, unserem Traum zu folgen. Aber nur in wenigen wird ausführlicher über die Zeit vor der Reise berichtet, über die Vorbereitungen, die Arbeit, die Ungewissheit, die Zweifel, die Sorgen, die Rückschläge und die Kosten, die ein solches Projekt mit sich bringt.
Unser Budget gliedert sich in drei für uns wichtigen Bereiche:
1) Die Kosten für die Anschaffung und Ausrüstung eines passenden Schiffes.
2) Das monatliche/jährliche Budget für die Zeit der Reise.
3) Was brauchen wir, wenn wir nicht mehr segelnd unterwegs sein können?
All diese Überlegungen lassen uns lange Zeit über den richtigen Termin für den Kauf eines Schiffes und für den Start unserer Reise nachdenken. Den Interessenkonflikt „Zeit zum Geld ansparen (= arbeiten)“ gegen „Reisezeit unter Segeln“ haben wir letztendlich zu keinem Zeitpunkt wirklich entschieden. Er wurde für uns entschieden. Manchmal kommt es nämlich ganz anders als man sich das vorher so denkt.
Im Moment (Winter 2017/2018) freuen wir uns wie die Kinder unterm Christbaum auf alles und über alles, was mit diesen Plänen zu tun hat. Bei aller Freude wissen wir aber auch, dass es nicht nur schön, gut und einfach sein wird. Die schwierigen Dinge werden gerne ausgeblendet. Oder geraten sie – vielleicht sogar zu Recht – in Vergessenheit wenn man erst einmal unterwegs ist? Wir werden unsere Erfahrungen festhalten. Vor allem für uns selber. Vielleicht aber auch für andere „Träumer“? Daher beginnen wir im Herbst 2017 damit, alles rund um unser Projekt MACARENA aufzuschreiben. Mit großer Freude werden wir über alle schönen Erlebnisse und Fortschritte berichten. Wir werde aber auch – so gut es geht – über Rückschläge und Fehler sowie den „internen Abstimmungsbedarf“ berichten, der zu so einem Projekt vermutlich immer dazu gehört.
Ob unser Traum wahr wird, muss sich zeigen. Wenn durch unsere Berichte nur ein Träumer zum Macher wird oder auch nur ein Segler aufgrund unserer Erfahrung einen Albtraum weniger hat, lohnt sich der Aufwand unserer Erfahrungen weiter zu geben. Wir wünsche allen, die – wie wir – mit einer Segelyacht reisen wollen, Ausdauer, Erfolg und gutes Gelingen für die Realisierung Ihrer Träume