Concarneau – Les Glenans / Ile de Penfret

Concarneau – Les Glenans / Ile de Penfret

Sonntag, 14.08.2022
Concarneau – Les Glenans / Ile de Penfret

Am Sonntag Vormittag ist der große Umzug regionaler Trachtengruppen. Von 10.30 bis 13.00 Uhr ziehen unablässig Gruppen mit rund 30 Personen in prächtigen Gewändern und begleitet von keltischer Musik mit Dudelsack, Flöten, Pauken durch die Stadt. In unseren Ohren klingt es, als sei die Musik doch sehr verwandt mit Schottland. Offensichtlich gibt es hier eine ausgeprägte kulturelle Brücke zwischen den keltischen Regionen.

Wir beschließen, uns das Spektakel aus der Nähe anzusehen und gehen auch noch mal in die „Ville close“. Leider regnet es immer wieder, die Tänzer- und Trachtengruppen tun uns sehr leid. Aber die gehen unbeeindruckt ihrer Wege.

Nach diesem kleinen Ausflug in die bretonische Kultur und Geschichte brechen wir auf in Richtung Iles de Glenan. Die Inselgruppe liegt nur rund 9 Meilen südlich von Concarneau, es ist noch sehr diesig und regnerische, aber wir können segeln und freuen uns, wieder auf dem Wasser zu sein. Abends ankern wir östlich der Insel Penfret. Die Ankerbucht ist relativ voll, bei westlichen Winden suchen natürlich alle Yachten einen geschützten Platz in Lee der Inseln.

Der Abend ist eher kühl, feucht und draußen etwas ungemütlich, so dass wir uns seit langem mal wieder entschließen, unter Deck zu essen. Da die Dünung um die nicht allzu große Insel herum läuft, haben wir eine relativ unruhige Nacht.

Montag, 15.08.2022
Ile de Penfret – Ile de Groix

Morgens sieht die Welt um uns herum schon wieder freundlicher aus, wir können draußen frühstücken und hin und wieder sieht man auch die Sonne zwischen den Wolken. Wir beschließen, dass wir auf jeden Fall mit dem Dingi an Land fahren und den Ile de Glenans einen kleinen Besuch abstatten. Die Inselgruppe mit ihrer Vielzahl an kleinen und sehr kleinen Inseln (je nach Wasserstand ) ist Sitz und Ursprung der in Frankreich sehr berühmten, gleichnamigen Segelschule „les Glenans“. Hier wird seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts hochwertige Segelausbildung praktiziert, die mit einer eher minimalistischen Unterbringung auf den Inseln einhergeht. Den ganzen Sommer über gibt es Jugendcamps mit unterschiedlichen Ausbildungsgruppen auf Katamaranen, Jollen und auch Yachten. Mittlerweile hat die Segelschule als gemeinnütziger Verein mehrere Stützpunkte in ganz Frankreich, das von ihr erarbeitete Segelhandbuch ist in Frankreich ein Standardwerk. Viele der heute bekannten und erfolgreichen französischen Regattasegler haben ihre Ausbildung auf den Glenans begonnen.

Wir finden mit unserem Dingi einen geeigneten Platz, um an Land zu gehen und laufen barfuß über die sandigen Strände und Wege der Insel. Auf dieser Insel gibt es zwei große Zeltlager, jeweils mit einigen Versorgungsgebäuden. Offensichtlich eines für ältere und fortgeschrittene Segler und eines für die jüngeren. Auf der anderen Seite der Insel gehen gerade die Boote auf´s Wasser, es ist ein grandioses Schauspiel und ordentlicher Trubel. Wir zählen 24 offene Katamarane, dazu Laser-Jollen, Windsurfer und noch viele andere, toll!!

Nachdem wir mit dem Dingi zurück zu Macarena gefahren sind, lichten wir den Anker, setzen Segel und nehmen Kurs auf Lorient. Der Wind bleibt hinter den Versprechungen des Wetterberichts zurück, reicht gerade, dass wir mit rund 4 Knoten vorwärts kommen. Angesichts des fortgeschrittenen Tages entschließen wir uns, nicht bis Lorient zu segeln, sondern vor der Ile de Groix zu ankern. Wir finden eine nette kleine Bucht vor der Steilküste und ankern bei 9 Metern Wassertiefe. Dies ist ein unspektakulärer, aber doch sehr ruhiger und ganz idyllisches Plätzchen. Das finden gleich noch andere, nach uns kommen noch 4 andere Yachten, die hier vor Anker gehen. Das ist ja oft so, wo ein Boot vor Anker liegt, finden andere Boote das auch gleich schön und folgen dem Beispiel.

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