British Virgin Islands mit Günter

British Virgin Islands mit Günter

Samstag, 10.02. –  Donnerstag, 15.02.2024
British Virgin Islands / BVIs

Für den nächsten Tag ist die Überfahrt von St. Martin zu den British Virgen Islands (BVI) geplant. Die Strecke beträgt rund 84 Seemeilen; wenn wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6 Knoten ansetzen, brauchen wir dafür 14 Stunden. Da es nur von etwa 6 Uhr morgens bis 18.00 Uhr hell ist, müssen wir uns sputen und sehr früh los. Wir gehen Samstagmorgen um 5.45 Uhr noch vor Sonnenaufgang Anker auf und fahren bei Dunklem aus der großen Bucht. Frühstücken tun wir erst auf See. Der Wind weht wie vorhergesagt mit 15 bis 20 Knoten aus NE und bringt uns mit teilweise über 8 Knoten Fahrt sehr gut voran. Wir freuen uns, als Virgin Gorda in Sicht kommt und können gegen 18.00 Uhr mit dem letzten Tageslicht durch die Round-Rock-Passage in den Archipel der BVIs einlaufen. Darüber sind wir sehr froh, in diesem Revier gib es eine Menge Felsen und Riffe, die in der Dunkelheit nicht zu sehen sind. Die letzte Strecke in der Dämmerung legen wir unter Motor zurück und lassen gegen 19.00 Uhr unseren Anker vor Spanish Town auf Virgin Gorda fallen.

Sonntagmorgen machen wir das Dinghi klar und fahren zum einklarieren an Land. Die Fahrrinne zur örtlichen Marina verläuft hinter einem großen Riff, an dem sich die Wellen in einer ordentlichen Brandung brechen. Davon halten wir respektvoll Abstand.


Wir sind sehr froh, dass es weltweit die Seenotrettung gibt – auch wenn wir sie bisher nicht gebraucht haben.

Das Einklarieren funktioniert unproblematisch und wir finden auf dem Rückweg zum Hafen auch gleich noch ein nettes Cafe, in dem wir einen sehr guten Kaffee und leckere Smoothies bekommen. Allerdings sind die Preise auch im karibischen Vergleich seeehr mächtig. Nachmittags verholen wir ein paar Meilen nach Norden und ankern in der „Long Bay“. Die große Bucht ist unbebaut und von einem tollen Strand gesäumt. Das Wasser ist wunderbar türkis und unter unserem Rumpf entdecken wir einen Schwarm großer Fische, alle über 1 Meter lang. Dem Fischführer-Büchlein nach sind es Tarpune, zum Glück keine Barracudas. Das hätte uns beim Schwimmen und Schnorcheln vielleicht doch etwas unruhig gemacht.

Den Tag lassen wir bei einem Sundowner ausklingen

Den nächsten Tag segeln wir noch ein Stück weiter gen Norden und erkunden den „Gorda Sound“. Hier sind sehr viele Yachten unterwegs, die Anzahl unserer Ausweichmanöver erinnern an den Verkehr an einem schönen Sommer-Wochenende auf der Kieler Förde. Wir schauen uns den berühmten „Bitter-End-Yachtclub“ und die Party-Insel „Saba Rock“ an. Unser Anker fällt für einen Badestopp vor einem sehr hübschen Strand der kleinen Insel Prickley Pear.

Plötzlich entdecken wir ein Schiff, das Elke nur zu gut kennt: Die Roald Amundsen, eines der Traditionsschiffe, das Elke vor vielen Jahren mit gebaut und in Fahrt gesetzt hat und mit dem sie ihre erste Reise über den Atlantik gemacht hat. Die „Roald Amundsen“ wirkt mit ihren 55 Metern Länge geradezu winzig neben dem Schiff, das einige Meter weiter weg liegt. Es ist mit 126 Metern das größte Segelschiff der Welt (Stand Februar 2024), die „KORU“ von Jeff Bezos (Amazon).

Wie klein würde unsere „Macarena“ erst wirken, wenn sie dort als dritte im Bunde liegen würde?

Wir segeln lieber fix weiter, südwärts zu den „Baths“, den mächtigen Granitfels-Formationen am südlichen Ende Virgin Gordas. Dies ist eines der absoluten Highlights der BVIs und wir sind ganz happy, dass wir eine freie Mooringboje direkt vor einem der Traumstrände der Baths ergattern.

Hm, sehr schön hier, aber auch ganz schön viel Schwell. Das Abendessen nehmen wir bereits unter etwas erschwerten Bedingungen ein und müssen sehr achtgeben, das uns das Essen nicht vom Tisch rutscht. Die ganze Nacht über rollt MACARENA in der Dünung, es ist schwierig, in den Schlaf zu kommen.

Gegen Morgen drehen Wind und Dünung noch weiter auf SE und das Rollen wird noch unangenehmer. Eigentlich wollten wir gleich früh mit dem Dinghi aufbrechen und die Baths von Land aus besichtigen. Aber bei der Welle ist bereits das Einsteigen ins Dinghi kein Spaß. Wir beschließen, dass uns erstmal der Anblick der Baths von See aus reicht und verholen lieber für ein einigermaßen ruhiges Frühstück in die große Bucht vor Spanish Town.

Anschließend segeln wir die Südküste Tortolas entlang und runden die Südwest Ecke der Hauptinsel. Wir nehmen die Passage zwischen Tortola und Little Thatch Island, die Durchfahrt ist eng und hat ordentlich Strömung und Strudel. Anschließend ankern wir vor Belmont Bay und genießen den Blick auf den hübschen Sandstrand mit bunten Sonnenschirmen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, noch für einen Sundowner an Land zu fahren, aber dann lesen wir, dass die Strandbars alle bereits um 17.00 Uhr schließen. Und tatsächlich, Punkt 17.00 Uhr sind bereits alle hübschen Schirme verschwunden. Wir bleiben an Bord und freuen uns, das einzige Boot in der ganzen Bucht zu sein.

Dafür setzen wir am nächsten Vormittag an Land über. Wir entscheiden uns gegen das Dinghi, Günter und ich paddeln zu zweit auf dem SUP und Dietrich begleitet uns schwimmend. Das ist sehr unkompliziert, wir ziehen das SUP auf den Strand und halten Ausschau nach Patricias Beach Bar. Da stehen wir fast schon direkt davor, die Bar ist einfach, aber sehr nett gemacht. Zwischen den Liegestühlen der landseitigen Urlauber laufen die Hähne über den Strand. Wir gönnen uns 3 Smoothies und sind schon etwas erstaunt, dass wir dafür 40 US$ hinlegen müssen.


Strandbar

Speisenkarte

Zurück an Bord verholen wir nach „White Bay“ vor Guana Island. Hier ergattern wir die letzte von nur 6 Moorings. Der Strand ist atemberaubend schön und entspricht voll und ganz dem karibischen Klischee. Die ganze Insel Guana Island ist im Wesentlichen einem sehr exklusiven Hotelresort vorbehalten, nur der Strandstreifen ist öffentlich. Zu der Insel gibt es keinen Fährverkehr, so dass es hier nur die Hotelgäste und ein paar Leute von den Yachten an den Moorings gibt. Google sagt, das Hotel hat maximal 40 Gäste, die mit dem Shuttelboat oder Helicopter zur Insel kommen. Es hätte für die nächsten Nächte noch freie Kapazitäten gegeben, zwischen 1.500 – 5.000 US$ / Nacht.

Ich mache einen Ausflug mit dem SUP an Land und genieße den kleinen Spaziergang auf dem wunderbaren Sandstrand. Am nächsten Morgen schnorcheln wir noch an kleinen Korallenriffen vor dem Strand.

Anschließend wird es schon Zeit, nach Trellis Bay am Tortola Airport zu verholen. Irgendwo unterwegs treffen wir noch auf ein ganz ungewöhnliches Boot. Es ist das Experimentalboot „Energy Observer“ das für die Erprobung neuer Antriebstechnologien gebaut ist. https://www.energy-observer.org/

Günter fliegt am nächsten Morgen vom Tortola Airport zurück nach Saint Martin. Wir nehmen eine Mooring ganz dicht unter Land, so dass wir kurze Wege mit dem Dinghi haben. Abends gehen wir an Land Essen und stoßen auf einen sehr schönen Törn zu Dritt an.
Die Zeit mit Günter war (wieder einmal!) wunderbar. Schade, dass Du nicht mehr Zeit hast.

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