Banedup, Chichimene Cays

Banedup, Chichimene Cays

03.-11.02.2025

Tja, hier kommen wir nun wieder in den Slow-Motion-Modus. Wir liegen gut eine Woche vor Banedup, sehen uns satt an den hübschen Inseln rings um uns, beobachten das Kommen und Abfahren anderer Segelyachten und beschäftigen uns mit Reinigungs- und Wartungsarbeiten an MACARENA und dem entspannten Nichtstun. Natürlich unternehmen wir einige Dinghi Ausflüge und Schnorcheltouren.


Gleich bei unserem allerersten Schnorchelausflug direkt von MACARENA zu dem kleinen Riff vor uns begegnet uns ein sehr beeindruckend großer Stachelrochen. Ui, von seiner Spannweite her könnten sich bestimmt vier der uns bisher bekannten, „normal“ großen Rochen unter ihm verstecken. Er kommt im relativ flachen Wasser direkt auf uns zu, wir weichen sicherheitshalber ein Stück zurück, wir wollen ihn ja nicht bedrängen. Und ansonsten halten wir fast den Atem an, so verzaubert sind wir von dem Eindruck, wie dieses mächtige Tier mit wallenden Flügelschlägen vor uns lang schwebt. Natürlich erwarten wir später auf unseren weiteren Schnorchelausflügen, wieder so einen beeindruckenden Riesen-Rochen zu sehen. Ist aber nicht. Einmal sehen wir vom Dinghi aus noch einen mittelgroßen Adlerrochen unter uns.

Unsere Dinghi-Erkundungen führen uns zu einer winzig kleinen Insel mit einer großen, überfluteten Sandbank ringsherum direkt hinter dem Außenriff. Auf der kleinen Erhöhung, die nur 50 cm aus dem Wasser ragt, stehen zwei Hütten. Hier leben Kunas und bieten auch die typischen „Molas“ an. Wir kaufen ein paar Souvenirs und scherzen ein bisschen mit den Kindern.

Unser Dinghi liegt vor Anker im flachen Wasser am Rande über der Sandbank und das Wasser ist so klar, dass es fast so aussieht, als würde es schweben. Auch wir genießen es, in dieser tollen Umgebung zu schwimmen. Jedoch ist dieses winzige Eiland wohl auch ein Hotspot für Ausflugsfahrten. Als wir ankommen, liegen zwei „Launcha“, offene Ausflugsboote der Kuna für rund 15 Personen mit Sonnendach und Außenbordmotor dort ebenfalls vor Anker. Natürlich haben sie gekühlte Getränke für Ihre Gäste und kräftige Musikanlagen an Bord. Nachdem die beiden Boote abgelegt haben, haben wir die Idylle rund 15 Minuten für uns allein, bevor die nächsten beiden Ausflugsboote eintreffen…

Der kleinen Insel Banedup direkt vor uns statten wir zweimal einen Besuch ab. Die Insel wird als Campingplatz genutzt und steht bei unserem ersten Besuch voller kleiner Zelte. Wir nutzen die Gelegenheit, in dem kleinen Restaurant zu essen. Das Angebot der Kuna ist klar und überschaubar. Fisch oder Huhn, dazu Kartoffeln, gebratene Kochbananen oder Reis. Dafür ist das Essen lecker und wir genießen die urige Umgebung.

Beim zweiten Besuch auf der Insel sind alle Zelte verschwunden. Offensichtlich gibt es sehr viele verschiedene, gut organisierte Ausflugstouren vom Festland zu den San Blas Inseln. Mit oder ohne Übernachtung an Land, für ein paar Tage mit einer Segelyacht oder einem größeren Katamaran geht es von einer Insel zur anderen. Außerdem unterhalten die Kuna ein gut organisiertes Business mit ihren kleinen Booten. Sie bieten die teilweise sehr kunstvollen „Molas“ an, mit bunten Tier- oder Pflanzenmotiven benähte und bestickte Tücher. Außerdem gibt es an bestimmten Inseln regelmäßig Versorgungsboote mit Obst, Gemüse und auch Supermarkt-Sortiment. Unser Obst ist mittlerweile sehr dezimiert und daher machen wir uns am Dienstag auf den Weg zurück zu den Holandes Cays, um dort ein Versorgungsboot zu treffen.

Im „Swimmingpool“ zwischen Banedup und Turtle Island, Holandes Cays

Der Ankerplatz hier ist wirklich sehr spektakulär! Vor uns liegt nur noch die kleine „Turtle“ Insel gut geschützt hinter dem weiten Außenriff. Zwischen Badedup und Turtle Island gibt es eine große Sandfläche, die sicheren Ankergrund auf rund 5 Meter Tiefe bietet. Soweit wir schauen können, blicken wir auf die sich brechenden Wellen des Riffs. Es braust mächtig.

Wir finden ein schönes Plätzchen für MACARENA und sind etwas überrascht über die kräftige Strömung, die hier herrscht. Mit rund 5 km/h strömt das Wasser an uns vorbei und plätschert lustig an MACARENAs Rumpf. Oha, schwimmen wird hier herausfordernd. Zur Sicherheit bereiten wir eine Schwimmleine mit Fender vor, an der man sich hinter dem Boot festhalten kann. Schwimmen an sich geht überhaupt nicht, wenn man an der Leine hinter dem Boot hängt, muß man sich schon sehr gut festhalten und es ist ziemlich anstrengend, sich wieder zum Boot heran zu ziehen.


Wir machen einen Schnorchelausflug mit dem Dinghi und verankern „Macaroni“ hinter einem Korallenriff in der Bucht. Auch mit Flossen ist es ganz schön anstrengend, gegen die Strömung anzuschwimmen, der Rückweg ist dafür dann sehr entspannt.

Da wir schon mal unterwegs sind, statten wir auch „Turtle Island“ noch einen Besuch ab. Die kleine Insel sieht wirklich aus wie eine Postkarte. Auch diese Insel wird als Campingplatz genutzt, es gibt einen kleinen „Kiosk“ der Kuna und einen BBQ-Platz, der wohl von Seglergruppen genutzt wird.

Wir laufen einmal rund um und erfreuen uns an den super-tollen Fotospots und malerischen Palmen. Wikipedia verrät uns, dass es aktuell noch keine Saison für die Schildkröten ist, die kommen wohl erst ab März hierher zur Eiablage. Schade, so lange können wir nicht bleiben.

Tja, am nächsten Tag fahren wir dann über das Riff nach Banedup. Auf dem Riff gibt es ein Hinweisschild, dass den Booten signalisiert, wo die Einfahrt zu Ibins Restaurant ist. Wir legen direkt an dem kleinen Anleger der auf Stelzen stehenden Schilfhütten an.

Sehr cool hier! Das Restaurant besteht aus zwei miteinander verbundenen Hütten auf Stelzen über dem Wasser. Außerdem gibt es noch die „Außengastronomie“ in Form von Tischen und Bänken im Wasser, gerade so, dass man im Trockenen sitzt und die Beine im Wasser hängen. Alles natürlich unter einem schattenspendenden Schilfdach. Einfach und genial. Noch mehr Entspannung und Erfrischung versprechen die zwischen zwei Bambusstangen knapp über dem Wasser gespannten Hängematten. Wir sind sehr begeistert, laufen ein bisschen herum und versuchen, möglichst viel dieser tollen Atmosphäre auf Fotos festzuhalten. Als Stärkung bekommen wir eine leckere Pizza und kaltes Bier. So kann man es aushalten.

Obwohl wir es gerade „life“ erleben, wirkt die Szene unwirklich. Vor uns das große Riff mit der wilden Brandung, MACARENA in Blickweite im türkisen Wasser, diese einfachen Hütten und super freundliche Menschen, die nicht nur englisch sprechen, sondern in dieser Abgeschiedenheit auch noch leckeres Essen zubereiten. Wir kneifen uns, es ist wahr. Später erfahren wir, das Ibin, der Kuna-Eigentümer des Restaurants, vor Jahren eine Kochausbildung auf einem Kreuzfahrer gemacht und dort einige Jahre als Koch gearbeitet hat. Dann hatte er diese Idee mit dem Restaurant auf Stelzen, toll! Die Moderne findet sich auch in den Solarzellen, die auf dem Schilfdach liegen und dem Starlink-Hotspot, mit dem er seinen Gästen W-Lan anbietet. Natürlich kann man ihn auch auf Facebook erreichen. Wir brauchen ein bisschen, um diese verschiedenen Welten gedanklich unter einen Hut zu bekommen.

Nun wollen wir uns noch die Insel anschauen, es gibt einen mit großen Schneckenhäusern markierten und gesäumten Weg auf die andere Seite. Die andere Seite ist die Südseite von Banedup, mit der großen, sehr geschützten Haupt-Ankerbucht und einigen Yachten. Allerdings erscheint es uns heute nicht so voll, wie vor 2 Wochen, als wir angekommen sind.

Alles wirkt sehr entspannt, wir treffen nur einige wenige Segler unterwegs. Als wir am Strand entlang spazieren, entdecken wir noch eine weitere Beach-Bar und ein paar Hütten unter Palmen. Die kleine Bar sieht so nett und bunt aus, dass wir auch hier noch mal einkehren müssen. Auf Schaukeln sitzen wir an der Bambus-Bar, genießen den Drink und die tiefe Sonne über dem Wasser.
Hm, wenn die Sonne schon so tief steht, wird es Zeit für den Rückweg, so ein bisschen Restlicht wäre für die Dinghifahrt über das Riff sicher gut.

Kommentare sind geschlossen.