Antigua
Freitag, 05.04. – Montag, 08.04.2024
Antigua
So ruhig wie in der letzten Nacht haben wir ja schon lange nicht mehr gelegen. Die Umgebung von Jolly Harbour ist nach Barbuda allerdings ein ziemlicher Kulturschock. Nach den kilometerlangen und ziemlich leeren Stränden Barbudas erscheint mir hier alles viel zu eng. So viele Boote, so ein dichtes Ankern, so viele Häuser und Lichter an Land. Die innere Bucht von Jolly Harbour ist eine große, moderne Marina mit künstlich aufgeschütteten Halbinseln, die wie Arme in´s Wasser ragen und dicht an dicht mit Häusern bebaut sind. Vielleicht Ferienhäuser? Viele haben einen Bootsliegeplatz vor der Terrasse. Einige Häuser sind sehr hübsch, aber insgesamt ist es halt sehr dicht bebaut. Freitag machen wir eine erste Erkundung an Land, finden einen Friseur und Supermarkt direkt an der Marina. Außerdem noch ein nettes Lokal auf der Pier für einen entspannten Mittagssnack. Das hat ja auch was für sich. Nachdem wir unsere Einkäufe an Bord verstaut haben, fahren wir abends mit dem Dinghi nochmal zum Pizza essen. So wie alle Restaurants hier hat die Pizzeria einen Dinghi-Anleger und so können wir unser Dinghi direkt unterhalb unseres Tisches festmachen.
Am Samstag fahren wir mit dem Minibus erst in die Insel-Hauptstadt St. Johns. Dort gibt es einen sehr großen Busbahnhof und wir steigen um in den Bus nach „English Harbour“. Der Busbahnhof liegt direkt neben der großen Markthalle. Und rund um die Markthalle wuchern in einem unglaublichen Ausmaß jede Menge kleine Marktstände. Einigermaßen sortiert nach Angebot finden sich längs der einen Straße eher Obst- und Gemüsestände, an der anderen Straße überwiegend Textilien. Das Ende der Stände bilden einige Männer, die von ihren Pickups herunter eimerweise große Brocken Holzkohle verkaufen. Wir haben uns für diese Busfahrten entschieden, um auch etwas vom Landesinneren zu sehen und um mit lokalen Verkehrsmitteln zu reisen. Es ist super interessant und wir lernen auf den Fahrten jedes Mal außerordentlich nette Einheimische kennen, mit denen wir uns angeregt unterhalten.
Die Attraktion in English Harbour ist „Nelsons Dockyard“. Die gesamte Halbinsel ist ein Freiluftmuseum mit den alten, restaurierten Bauten und Befestigungsanlagen der englischen Marine. Die alten Lagerhäuser, Offiziersquartiere und Reparaturgebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind heute teils Museum oder Restaurant. Einige werden als Segelmacherei, Bäckerei, Charteragentur oder für Customs & Immigration genutzt.
Drum herum finden heute schicke Luxusyachten ihre sehr geschützten Liegeplätze. Die Gebäude, alte Kanonen und der gepflegte Rasen wirken „very british“. Wir freuen uns, als wir eine J-Class-Yacht am Steg entdecken und machen uns dann auf, die vorgelagerte Festung „Fort Berkeley“ an der Einfahrt über der Bucht zu besichtigen.
Die Einfahrt in die geschützte Bucht ist sehr eng und gewunden, das war für die damaligen Schiffe sowieso nicht einfach, hier hinein zu manövrieren. Gleichzeitig konnte die Bucht von mehreren Festungen auf den umliegenden Hügeln aus perfekt verteidigt werden. Dies war das „Headquarter“ der damaligen englischen Kriegsmarine und die Basis, von der aus um die Vorherrschaft in der Karibik gerungen wurde. Sehr beeindruckend!
Zurück auf MACARENA sind wir etwas geschafft von den vielen Eindrücken. Die Busfahrten waren sicherlich genauso spannend wie „Nelsons Dockyard“.
Sonntag fahren wir mit unserem Dinghi nur mal kurz bei unseren deutschen Nachbarn auf der „Caroline“ vorbei und verquatschen uns mit Natalja und Jochen sehr angeregt für die nächsten Stunden. Dann lichten wir den Anker und fahren weiter hinaus in die benachbarte Bucht, um dort unseren Wassermacher anzuschmeißen und eine Runde zu baden.
Montag klarieren wir aus und tanken das Dinghi noch mal voll. Abends treffen wir uns mit den Crews von „Caroline“ und „Lady M“ zum Essen beim Mexikaner. Es ergibt sich eine fröhliche Runde und viele lustige Geschichten zu erzählen.