Abschied von Gambier

Abschied von Gambier

Über die Insel-WhatsApp-Gruppe haben wir erfahren, dass am Dienstag das Versorgungsschiff wieder nach Rikitea kommt. Vom letzten Mal her wissen wir, wenn das Schiff entladen ist, muß man schnell sein mit dem Einkauf, sonst sind die guten Dinge weg. Wir verholen daher rechtzeitig wieder in die Ankerbucht vor Rikitea und verbringen dort noch einen regnerischen Tag. Es gibt immer was zu tun an Bord. Der Generator streikt mal wieder und Dietrich wechselt den Dieselfilter. Um die Dieselleitung zum Generator anschließend zu entlüften, müssen blöderweise beide Backskisten ausgeräumt werden. Auch in der Achterkammer müssen wir viel wegräumen, um an das Seeventil des Generators zu kommen.

Bei der Gelegenheit sehen wir, dass die Stopfbuchse (=Dichtung an der Propellerwelle) etwas zu viel tropft und entdecken auf den zweiten Blick auch, dass dort eine Schlauchschelle an der Welle gerissen ist. Na toll, plötzlich kommt wieder einmal alles auf einmal. Das muss umgehend behoben werden! Gut, dass wir sowohl die passenden Schellen als Ersatz dabei haben, als auch das passende Werkzeug an Bord, um die Stopfbuchse wieder nachzuziehen. Die außergewöhnlich großen Schraubenschlüssel, die ausschließlich für diese Aufgabe gemacht wurden, fahren wir seit Anfang unserer Reise durch die Gegend.

Am Mittwoch stellen wir uns den Wecker und sind (für unsere Verhältnisse) wirklich sehr früh im Supermarkt. Es gibt Baguette, Quiche, Äpfel, Birnen, Möhren, Kartoffeln und Eier wir sind begeistert. Sogar Salat ist im Angebot, jedoch zu einem Preis, der uns mehr als einmal schlucken lässt. Aber, der Gedanke, wieder Wraps oder Sandwich mit Salat zu machen, ist mehr als verlockend. Außerdem schenkt uns die nette Dame aus ihrem privaten Garten eine ganze Staude grüner Bananen. Die sind besonders gut für die Vorratshaltung an Bord, da die Bananen so in Ruhe nachreifen können während wir unterwegs sind. Daher rechnen wir einfach den Preis für Salat und Bananen zusammen, dann ist der Preis wieder in Ordnung. Als wir schwer beladen mit unseren Schätzen wieder am Dinghi ankommen, ist ordentlich Betrieb an der Dinghi-Pier. Wir sind froh, dass wir so früh dran waren…

Alle Leckereien sind an Bord verstaut! Die Bananen hängen am Geräteträger.

Für die kommende Nacht sind stürmische SE Winde vorhergesagt und die möchten wir nicht vor Rikitea erleben. Wir sind gut verproviantiert und verholen in die Bucht Anganui auf der Nordseite Taravais. Dort sollten wir einigermaßen geschützt liegen. Außerdem ist dort ein perfekter Ausgangspunkt für unsere Fahrt in Richtung Marquesas. So segeln wir Mittwochmittag wieder nach Taravai – diesmal aber an die Außenseite der Insel. Auch von dieser Ankerbucht sind wir sehr begeistert. Satt-grüne, steile Hügel säumen die Bucht und ein paar Palmenbestandene weiße Strandabschnitte. Davor wieder ein breiter Korallengürtel.

Wir finden einen Ankerplatz mit 13 m Wassertiefe und machen gleich das Dinghi klar, um die Bucht näher zu erkunden. Noch ist der Wind schwach und es gibt keine Welle, da macht es Spaß mit dem Dinghi zu fahren.

Jedoch ist es auch hier so, dass wir bei dem aktuellen Wasserstand nicht über das Korallenriff an Land kommen. Schade. Wir fahren noch um die Felsen herum zur Nachbarbucht. Die ist auch sehr schön, aber mit drei ankernden Yachten schon fast überlaufen im Vergleich zu unserer Bucht, die wir für uns alleine haben…

In der Nacht kommt der vorhergesagte stürmische Wind, es weht mit 25 bis 30 Knoten. Hier jedoch nicht aus SE, sondern eher aus NE-lichen Richtungen. Ah, das hatten wir anders erwartet und liegen nun doch wieder in einer auflandigen Position. Irgendwas ist ja immer. Also verfolgen wir unsere Ankerposition wieder sehr genau und verbringen eine etwas unruhige Nacht. Immerhin haben wir keine anderen Boote um uns herum mit denen es zu Problemen kommen könnte.

Am Freitag 06.06.2025 werden wir unseren Aufenthalt in den Gambier-Inseln zu beenden. Unser nächstes Ziel ist Fatu Hiva, eine Insel im Süden der Marquesas. Die Strecke ist ca. 800 Seemeilen lang (knapp 1500 km) und wir rechnen mit einer Fahrtdauer von einer Woche. Unsere tägliche Position wird wieder auf einer Karte hier im Blog dargestellt.

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