St. Lucia

St. Lucia

Sonntag, 12.05. – Donnerstag, 16.05.2024

Vor der Weiterfahrt nach Süden wollen wir den neuen Außenborder an die Halterung am Heck anhängen. Die Halterung und Abstützung war für den alten Außenborder maßgeschneidert und wir wissen schon, dass der Schaft jetzt länger ist. Dafür haben wir schon eine Lösung parat. Was wir nicht geahnt haben, war, dass der Drehwinkel ein anderer ist. Kurz und gut, Motor und Halterung passen so gar nicht zueinander und wir müssen ein bisschen improvisieren, bis wir den Motor sicher befestigt haben. Dann geht´s los, Richtung St. Lucia. Als erstes müssen wir uns unseren Kurs durch mehrere Regattafelder suchen, die wollen wir natürlich nicht behindern. Und dann haben wir bis St. Lucia einen gemäßigten am-Wind-Kurs mit sehr schönem Segelwind und ein bisschen Atlantikdünung. Wir haben uns in der Rodney-Bay-Marina angemeldet, dort waren wir letztes Jahr bereits einmal.

Die Anlage ist weitläufig und sehr angenehm mit Schwimmstegen ausgestattet. Wir liegen sehr schön ruhig und nachdem wir am nächsten Morgen einklariert und uns offiziell beim Hafen angemeldet haben, holen wir unseren neuen Warmwasserboiler ab.


Alter Boiler ausgebaut und der neue klar zum Einbau.

Naja, und damit ist natürlich auch das Tageprogramm klar: Den alten Boiler ausbauen, den neuen vorbereiten und einbauen. Wie es nun mal immer so ist, gibt es natürlich ein paar Kleinigkeiten, die die Sache erschweren und verzögern. Am Dienstag passt dann schließlich alles, wir haben dem Boiler noch ein paar Abstandhalter verpasst, damit sich keine Nässe darunter staut. Alle Anschlüsse sind dicht und auch den Probelauf mit Landstrom absolviert er bestens. Check, wieder ein Punkt auf der Liste erledigt.


Der neue Boiler ist direkt neben den neuen Membranen des Wassermachers eingebaut.

Nachdem wir damit unser Pflichtprogramm in St. Lucia absolviert haben, können wir zur Kür übergehen. Wir haben uns an den letzten Abenden mit Barbara und Schorsch von der „Amapola“ getroffen, die mittlerweile auch hier im Hafen liegen und ebenfalls mit Reparaturen beschäftigt waren. Für den Mittwoch verabreden wir uns zu einer gemeinsamen Erkundungstour über die Insel. Morgens holen wir den Leihwagen ab und starten nach Castries, die Inselhauptstadt.

Hier stöbern wir durch eine der großen Markthallen und schauen uns die Kathedrale an.

Danach geht´s weiter Richtung Süden, zu den Pitons. Die Straßen sind sehr kurvig und steil, aber insgesamt in einem ganz passablen Zustand. Wir staunen immer wieder, wie so kleine Länder es schaffen, eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen (und zu erhalten). Zwischendurch ergeben sich mehrere Foto-Stopps und spektakuläre Ausblicke auf die Pitons.


Eine sehr modebewusste und unglaublich freundliche Verkäuferin am Straßen

Wir suchen eine Zeitlang nach dem Ausgangspunkt zu einer Wandertour, die sehr interessant klang. Nachdem wir eine spannende Fahrt über Kleinst-Nebenstraßen absolviert haben, finden wir die Hinweisschilder und schließlich auch den Startpunkt. Die Tour ist nur mit Guide zu machen, wir zahlen eine kleine Gebühr und werden sogleich sehr freundlich von unserem Guide in Empfang genommen.

So wie alles hier ist der Weg ziemlich steil, jedoch ganz gut befestigt, teilweise mit Stufen und Geländer gesichert. Unser Guide erzählt uns einiges über die Landschaft und regionale Vegetation und führt uns zu insgesamt 4 Aussichtspunkten. Nachdem wir die sehr steile Etappe über die „Stairway to Heaven“ geschafft haben, werden wir mit wirklich fantastischen Ausblicken auf die Pitons belohnt.

Anschließend suchen wir uns im Ort Soufriere am Fuße der Pitons ein Restaurant für die verdiente Stärkung. Auf dem Rückweg darf ein Abstecher in die Marigot-Bay nicht fehlen, die Barbara und Schorsch noch nicht kennen. Und zu guter Letzt nutzen wir das Auto noch für einen kurzen Stop-over am Supermarkt, um unsere Vorräte aufzustocken. Ein rundum gelungener Ausflug.

Am nächsten Morgen, am Donnerstag, klarieren wir aus und machen uns auf den Weg nach Süden. Gerne möchten wir noch eine Nacht in der idyllischen Bucht unterhalb der Pitons verbringen. Man darf hier nicht ankern und die verfügbaren Mooringbojen sind sehr begrenzt, bislang hatten wir kein Glück. Diesmal jedoch klappt es und wir bekommen tatsächlich eine freie Mooring in der Bucht vor der gigantischen Kulisse der fast senkrecht bis über 700 Meter aufragenden Felswand.

Freitag, 17.05. – (Pfingst-) Montag, 20.05.2024
St. Lucia – Bequia – Carriacou

Freitag früh wollen wir zeitig starten, die Strecke bis Bequia zieht sich ganz ordentlich und man weiß nie, wie die Windverhältnisse hinter den hohen Bergen von St. Vincent sind. Dann jedoch bekommt unser Frühaufsteher-Enthusiasmus einen ordentlichen Dämpfer verpasst: es regnet. Hm, das ist ja nicht so verlockend. Wir lassen uns etwas Zeit, frühstücken noch und siehe da, der Regen hört auf und wir lösen die Mooringleinen. Es ist gerade 8.00 Uhr, noch sind wir gut in der Zeit. Nachdem wir aus den verwirbelten Windverhältnissen rund um die Pitons heraus sind, haben wir recht beständig zwischen 15 und 20 Knoten Wind und MACARENA läuft ganz hervorragend bei halbem Wind. Auch hinter St. Vincent weht der Wind erstaunlich zuverlässig. Lediglich drei kleine Windlöcher sind zu überbrücken, aber die erfordern jeweils nur für fünf Minuten Maschinen-Unterstützung. Gegen 18.00 Uhr machen wir an einer Mooring in der Admirality Bay auf Bequia fest. Die Mooring bekommen wir von derselben Dame, wie schon im letzten Jahr. Sehr lustig, kaum sind wir ein Jahr in der Karibik unterwegs, trifft man überall bereits auf bekannte Gesichter.

Am Samstag machen wir das Dinghi klar und fahren zum einklarieren in den Ort. Auf dem Rückweg schauen wir mal bei der deutschen Yacht vorbei, die kurz vor uns liegt. Auch dort weht der TO-Wimpel. Ah, die beiden kennen wir ja bereits aus Martinique! Nur das Boot war uns noch unbekannt. Wir klönen kurz und verabreden uns dann für einen netten Abend im Restaurant an Land.

Den nächsten Morgen müssen wir dann schon weiter. Die Maschine hilft uns nur kurz zum ablegen von der Mooring und während des Segelsetzens, dann können wir bereits unter dem Großsegel mit achterlichem Wind aus der großen Bucht auslaufen. Nachdem wir die letzten Felsen von Bequia passiert haben, gehen wir auf Südkurs und haben wieder halben Wind. Hinter den verstreut liegenden Inseln der „Grenadines“ ist die Dünung nur schwach ausgeprägt, jedoch gibt es immer mal wieder Phasen mit starker Seitenströmung. Nach einem kurzen Schauer klart das vorher diesige Wetter auf und die letzten Meilen können wir mit feinstem Segelwind, blauem Himmel und Sonnenschein zurücklegen. Unser heutiges Ziel ist die Chatham-Bay auf Union Island. Hier waren wir ziemlich zu Anfang unserer ersten Karibik-Saison schon mal und fanden die Bucht sehr schön geschützt und das Wasser sehr sauber. Als wir schnorchelnd den Anker kontrollieren, begegnen mir bereits ein Rochen und zwei Schildkröten. Ständig springen Fischschwärme um unser Boot herum. An Land gibt es ein paar kleine Strandbuden, die Drinks und Essen anbieten. Heute spielt auch eine Steeldrumband. Wir haben jedoch keine Lust mehr, das Dinghi in´s Wasser zu lassen und erfreuen uns einfach an Bord von MACARENA an der Musik.

Am nächsten Morgen regnet es eine Zeit lang; macht nix, wir haben heute keine Eile. Bis Carriacou sind es nur 10 Meilen. Wir freuen uns, dass das Deck vom Salz gereinigt wird und als der Regen aufhört ist es zwar nicht wirklich abgekühlt, aber es fühlt sich ein kleines bisschen so an. Wir baden erstmal ausgiebig und frühstücken dann ganz entspannt. Um uns herum sind schon mehrere Boote weggefahren, die Bucht ist relativ leer geworden. Die Atmosphäre ringsum ist mega friedlich. Wir gucken auf den weitläufigen Strand, ein Fischer werkelt vor seiner Hütte und bereitet sein Boot vor. Ansonsten sehen und hören wir niemanden, eine fantastische Ruhe liegt über der Bucht. Hin und wieder springen ein paar Fische und dann stürzen sich dort einige Vögel in´s Wasser. That´s all.

Fast schon schweren Herzens heben wir nachmittags den Anker und segeln nach Tyrell Bay auf Carriacou. Hier wird der Pfingst-Montag mit einem ausgelassenen Straßenfest und Livemusik fröhlich gefeiert. Bei uns kommt die Musik in angenehmer Lautstärke an, wir genießen das Zuhören im Cockpit.

 

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