Caldera de Taburiente

Caldera de Taburiente

Mittwoch, 09.11.2022
Caldera de Taburiente

Für heute haben wir einen Leihwagen gemietet. Und wenn wir dann schon mal ein Auto haben, wollen wir natürlich all das erledigen, was zu Fuß sehr aufwendig wäre. Also die leere Gasflasche tauschen, zum Schiffsausrüster (oberhalb der Stadt), Ersatzteile für die Wasseranschlüsse und noch so einige Kleinigkeiten, die in den letzten Tagen auf unserer to-do-Liste gelandet sind. Gefühlt klappern wir alle Baumärkte in Santa Cruz ab, fahren ein paarmal hin und her bis wir den richtigen Shop für die Gasflasche gefunden haben. Wasseranschluss-Stopfen bekommen wir, aber nicht genügend, leider ausverkauft.

Unser eigentliches Ziel ist, dass wir heute mit dem Auto noch mal den Besuch in der Caldera de Taburiente versuchen wollen. Parkplatz ist online reserviert, die Wettervorhersage vielversprechend. Auf dem Weg dahin liegt noch ein Baumarkt, der hat die gesuchten Anschlüsse für das Wassersystem leider auch nicht, gibt uns aber einen tollen Tip für einen Sanitär- und Klempner-Fachmarkt. Liegt auch auf dem Weg, schaffen wir aber nicht mehr vor unserem Verabredung mit der Caldera.

Bevor wir zur Caldera hochfahren, werfen wir noch einen Blick in das Besucherzentrum und bekommen dort einen guten Eindruck über das vulkanische Treiben und die Gestaltung der Inseloberfläche. Dann geht es zum dritten Mal Richtung Caldera.

Blick hinab auf die Küstenlinie

Am Besucherzentrum sehen wir eine große Wolkenwalze, die förmlich den Berg hinunter fließt.

Diesmal schaffen wir es bis oben hin und haben dort auch die erhoffte tolle Fernsicht auf die mächtigen, hohen Berge rundum und den sehr beeindruckenden Blick in den riesigen, alten Krater. Sehr toll!

Wir wandern über den kleinen Rundweg zu den beiden nächstgelegenen Aussichtspunkten, die Dauer wird mit ca. 1,5 Stunden angegeben Von 1.300 Metern geht es ca 100 Meter hinunter und wieder hinauf. Hinunter zum Mirador de los Roques ist es trotz vieler Serpentinen sehr steil. Dafür ist der Blick in die Caldera und auf die gegenüberliegenden Gipfel des Kraterrandes immer wieder atemberaubend schön.

Der höchste Gipfel des Kraters ist über 2.400 Meter hoch. Dazu das leuchtende Grün des lichten Kiefernwaldes, wir sind sehr begeistert! Was uns sofort auffällt, ist die absolute Stille in der Höhe. Es weht kein Wind im Krater, das einzige was man hin und wieder hört, ist ein sehr leises Krächzen der Kolkraben und Krähen ganz in der Ferne. Ansonsten eine unglaubliche Stille!

Vom Mirador de los Roques zum Aussichtspunkt Lomo de las Chozas schlängelt sich ein schmaler Trampelpfad den steilen Hang entlang.

Hin und wieder überqueren wir auf kleinen Holzbrücken die besonders steilen Einschnitte.

Wir sehen die unterschiedlichsten Gesteinsarten in vielen verschiedenen Schichtungen.

Auch ganz dicke Brocken liegen rum, die vor sehr langer Zeit einmal von dem Vulkan ausgeworfen wurden.

Die Caldera wird von einer ganz besonderen Kiefernart dominiert, die auch schwere Waldbrände gut übersteht. Schon kurz nach den Feuern, die das gesamte Unterholz vernichten können, treiben die Kiefern durch ihre verbrannte Baumrinde wieder aus. So entsteht ein lichter Wald mit einer faszinierenden Schönheit.

Und, wie könnte es anders sein, auf dem Weg kommt Nebel auf. Als wir zur Caldera hochgefahren sind, haben wir schon gesehen, wie sich die ersten Wolken über den Bergrücken wälzen. Im Laufe des Nachmittags dringen immer mehr Wolken in die Caldera vor und vernebeln allmählich die Sicht.

Die Atmosphäre in diesem lichten Nebel ist auch toll, aber wir sind froh, dass wir auf der ersten Hälfte unserer Tour den fantastischen Ausblick genießen konnten. Als wir wieder zurück am Ausgangspunkt sind, sehen wir, dass offensichtlich nur der Gipfel in den Wolken ist. Und tatsächlich, auf dem Weg nach unten scheint gleich wieder die Sonne.

Wir kurven zurück Richtung Santa Cruz und statten auf dem Weg noch dem Klempner-Fachhandel einen erfolgreichen Besuch ab. Dann noch einmal kurz zu IKEA. Ja, es gibt einen IKEA auf La Palma. Und zwar den kleinsten, den wir jemals gesehen haben. Draußen knapp 10 Parkplätze für Autos, drinnen eine kleine Muster-Ausstellung auf rund 200 qm. Wenn man etwas haben möchte, wird dies bestellt. Sieht lustig aus, fühlt sich auch so an, funktioniert aber offensichtlich. Da wir nun schon mal hier sind, versuchen wir es gleich noch im Haushaltswarenladen nebenan. In diesem Gemischtwaren-Chaos (alles vom künstlichen Weihnachtsbaum über Autozubehör, Haushalt- und Campingartikel) finden wir zumindest ein paar neue Schneidbrettchen für die Kombüse. Na und dann müssen wir auch noch in einen der großen Supermärkte, Wasser und die Dinge kaufen, die es in dem Mini-Supermarkt unweit der Marina nicht gab. Wenn wir denn schon mal ein Auto haben…

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