Inselrundfahrt Nuku Hiva

Inselrundfahrt Nuku Hiva

Montag, 28.07.2025 

Auf Anraten der netten Dame aus der Chandlery haben wir einen Toyota mit 4-Radantrieb und viel Bodenfreiheit für unsere Inselrundfahrt gemietet. Wenn man nicht nur auf zwei Straßen jeweils hin und wieder zurück fahren will, beinhaltet die Tour rund um die Insel eine unbefestigte Straße längs der Nordküste. Wir holen Julie von der SY Manna ab und starten zu dritt unsere Erkundungstour.

Als erstes führt uns die Straße mit einem Schwenk über die Süd-Ost-Ecke der Insel nach Norden. Hier ist das Klima sehr feucht, üppiger Regenwald zieht sich an den steilen Bergen hinauf, wir sehen einen großen Wasserfall.

Unterwegs machen wir Halt an einer historischen Stätte der polynesischen Ureinwohner. Es ist ein großes, weitläufiges Areal, dass sich am Hang eines Berges erstreckt. Das Ensemble Tahakia Kamuihei Teiipoka umfasst drei miteinander verbundene archäologische Stätten im Hatiheu-Tal von Nuku Hiva: Kamuihei, Tahakia und Teiipoka. Kamuihei ist bekannt für seine moosbedeckten Basaltfelsen und uralten Banyanbäume, die eine mystische Atmosphäre schaffen. Tahakia beherbergt eine restaurierte Tohua (Zeremonienplattform) und Pae Pae (Steinplattformen), einst das Zentrum des Keikahanui-Kriegerclans.

Teiipoka ist bekannt für seine Petroglyphen, die menschliche Figuren, Vögel, Hunde, Schildkröten, konzentrische Kreise und Fische darstellen, darunter ein Regalec, das dem Mahi Mahi ähnelt. Diese Stätten bieten Einblicke in das reiche kulturelle Erbe und die natürliche Schönheit der Marquesas-Inseln.

Die hölzernen Wohnhütten wurden rekonstruiert, die alten Natursteinmauern, der Festplatz, in große Felsen geritzte Petroglyphen und Tikis lassen erahnen, wie die Menschen hier bereits vor Jahrhunderten gelebt haben. Mitten drin begeistert uns ein riesiger Banyan-Tree, der ein Heiligtum darstellt.

Nach einem leckeren Mittagessen in dem bereits bekannten Restaurant in der Haitiheu-Bucht denken wir auch diesmal an die Aale und machen uns dann zügig weiter auf den Weg um die Insel.

An der Nordküste geht es auf einer unbefestigten Straße gen Westen. Wir waren vorgewarnt, aber so wild hatten wir uns die Straße nicht vorgestellt. An manchen Stellen ist der Track extrem ausgewaschen und Dietrich muss zirkeln, wie er am besten mit allen Reifen einigermaßen festen Boden findet. Die Piste ist manchmal wie ein Bachbett gespickt mit vielen großen und spitzen Steinen. Den Gedanken, was wohl wird, wenn wir hier eine Reifenpanne haben, verdrängen wir alle erfolgreich. Dafür werden wir mit grandiosen Ausblicken über die Buchten und zerklüfteten Felsen, die hohen Berge im Landesinneren und ausgetrocknete Wasserfälle belohnt.  Hin und wieder gibt es ein paar Häuser, in den Buchten lebt meistens eine Familie.

Die Familie in der Pua-Bay ist bei Seglern bekannt, dass sie sehr gerne von ihrem Obst abgeben. Wir verständigen uns mit den beiden Männern in einem wilden Sprach-Kauderwelsch und erwerben riesige Pampelmusen, jede Menge Limetten und Orangen, mehrere Kokosnüsse und Brotfrüchte. Bedauerlicher Weise ist die Mango-Saison vorbei. Die Männer leben am Ende des Tals zwar sehr idyllisch, aber sehr abgelegen mit einer großen Anzahl von freilaufenden Schweinen, Kühen, Pferden, sehr vielen Hunde, Ziegen, Hühner und natürlich Hähnen,


Die Farm der Familie in der Pua-Bay von oben gesehen

Weiter im Nordwesten wird die Gegend sehr trocken und hat eher Steppencharakter. Ein riesiger Kontrast zur feucht-grünen Südseite der Insel. Wir kurven durch jede Menge Serpentinen, auf der einen Seiten in ein Tal hinab, dann auf der anderen Seite wieder hinauf. Es nimmt kein Ende und wir kommen nur im Schneckentempo voran. Die letzten paar hundert Meter fordern Dietrichs Fahrkünste nochmal sehr. Als wir die befestigte Hauptstraße erreichen, drängt sich aus dem tiefen Unterbewußtsein der Gedanke auf, die Straße zu küssen.

Vom Flughafen zurück Richtung Taoha´e kommen wir durch ausgedehnte Kiefernwälder und erklimmen einen Paß kurz unter dem Gipfel mit 1.200 m. Natürlich machen wir an jedem Aussichtspunkt Halt und genießen die wirklich spektakulären Ausblicke über die Berge und in tief eingeschnittene Täler, die von 1.000 m Höhe bis hinunter zum Meer reichen, sowie eine große fruchtbare Hochebene.


Sehr schön gestalteter Aussichtspunkt

und der dazu gehörende Ausblick auf die Taioha’e Bucht, in der Macarena vor Anker liegt.

Nun müssen wir uns aber ein bisschen sputen, die einzige Tankstelle der Insel schließt um 17.00 Uhr. Wir schaffen es grad so und sind 3 Minuten vorher da. Dann wollen wir das Auto noch für ein paar weitere Besorgungen im Supermarkt nutzen und müssen noch die Aufgabe lösen, die uns die Autovermieterin gestellt hat. Wir sollen das Auto bitteschön sauber zurückgeben und vorher mit einem Wasserschlauch abwaschen. Wo wir das tun können, konnte sie uns leider nicht sagen. Auch bei der Tankstelle zucken die Mitarbeiter nur mit den Schultern. Vielleicht am Strand? Aufgrund der intensiven Offroad-Piste hat das Auto eine Wäsche tatsächlich sehr nötig, es ist komplett mit rostrotem, feinen Sandstaub bedeckt. Da kommt uns der Zufall zu Hilfe. Vor dem Supermarkt sehen wir einen angeschlossenen Wasserschlauch und während ich noch die letzten fehlenden Lebensmittel einsammele, kann Dietrich das Auto sauber spülen, super!

Dienstag, 29.07.2025 Abschied von der Taoha´e Bay

 Dienstag früh geben wir das Auto zurück, die Dame ist zum Glück sehr zufrieden mit unseren Reinigungsbemühungen. Dann starten wir noch einen Versuch bei der Tauchschule, unsere kleine Tauchflasche füllen zu lassen. Blöderweise ist der Prüfstempel abgelaufen und die Mitarbeiterin muß erst den Chef fragen. Ob wir am Mittag wiederkommen können? Klar, wir verbinden die Aktion gerne mit einem letzten Besuch auf dem Markt, wo wir noch eine ganze Staude mit grünen Bananen erstehen können und nutzen die Gelegenheit auch zu einem leckeren Mittagessen in dem kleinen Restaurant zwischen den Marktständen. Leider kann unser Tauchflasche nicht gefüllt werden, naja, ein Versuch war´s wert.

Zurück auf MACARENA machen wir uns reisefertig, um in die nächste Bucht zu verholen:  Hakaui-Bay, unter Seglern auch „Daniel´s-Bay“ genannt. Hier liegt man zum einen geschützter vor dem Schwell, zum anderen gibt es einen wohl recht spektakulären Weg an dem Bachlauf entlang zu einem Wasserfall. Nur ein Segler liegt dort außer uns, die Bucht bietet sehr viel Platz zum schwoien.

 

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