Überfahrt von Tahuata nach Nuku Hiva

Überfahrt von Tahuata nach Nuku Hiva

Samstag, 12.07.2025

Die Strecke von Tahuata nach Nuku Hiva beträgt rund 90 Seemeilen, dass ist zu weit, um es in der Hellphase eines Tages zu schaffen. Wir planen, gegen 16.00 Uhr loszufahren und rechnen damit, dann am nächsten Morgen bei Helligkeit in einer der nördlichen Buchten Nuku Hivas anzukommen. Eigentlich wollten wir Freitag los, aber der Wetterbericht prognostiziert ein breites Regenband über der Strecke. Dann warten wir lieber noch einen Tag. In der Nacht von Freitag auf Samstag fegen mächtige Schauerböen mit viel Regen über unsere Ankerbucht und wir wissen, es war die richtige Entscheidung, nicht in dieser Nacht zu fahren. Den zusätzlichen Tag nutzen wir noch mal zum ausgiebigen schnorcheln am felsigen Ufer und stellen erfreut fest, dass die Sicht unter Wasser hier sehr gut ist und wir ein reges Treiben verschiedenster, bunter Rifffische beobachten können. Auf dem Rückweg kommt uns ein größerer Schwarzspitzenhai auf Augeshöhe entgegen. Ui, schon ist es vorbei mit der Coolness und wir wollen beide nur noch so schnell wie möglich aus dem Wasser. Sonst waren die Haie immer unten auf dem Meeresgrund und wir hier oben.

Samstagnachmittag machen wir MACARENA reisefertig und hieven den Anker. Direkt nach dem Manöver können wir die Genua ausrollen und sind schon auf dem richtigen Kurs für Nuku Hiva. Bis zur Südwestspitze Hiva Oas können wir sehr flott segeln, danach kommen wir in die unvermeidliche Abdeckung der gut 1.000 Meter hohen Berge der Insel. Für eine halbe Stunde schieben wir mit der Maschine, dann haben wir es geschafft und lassen die Flaute hinter uns. Der Wind weht mit vorhergesagten 15 – 22 Knoten aus Ost, das passt prima. Was nicht so schön ist, ist die kurze und sehr ruppige Welle. Hin und wieder überrascht uns MACARENA mit sehr abrupten und schnellen Bewegungen, man muß sich wirklich sehr gut festhalten, um nicht durch die Gegend geschleudert zu werden. Hm, da müssen wir jetzt durch. Die Nacht ist entsprechend ungemütlich und wir finden in der Freiwache nicht wirklich in den Schlaf. Dafür bleibt es trocken und der Vollmond schiebt sich hinter Hiva Oa in den Himmel.

Am nächsten Morgen erblicken wir die hohen Berge Nuku Hivas mit womöglich noch schrofferen Felsen als auf den anderen Inseln, eine sehr bizarre Landschaft. Natürlich schweben auch hier die unvermeidlichen Wolken an den hohen Gipfeln. Wir laufen die Hatiheu Bay an. Ein mächtiger Felsen direkt an der Einfahrt in die Bucht sieht schon von weitem aus wie der Kopf eines etwas verschlafenen Nashorns.

Ganz vorsichtig fahren wir daran vorbei und ankern kurz vor dem Ort. In der ganzen Bucht liegen außer uns noch zwei weitere Yachten. Nach einer kurzen Orientierung gibt´s erstmal ein gutes Frühstück und dann ruft die Koje.

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