Überfahrt Fatu Hiva – Hiva Oa

Überfahrt Fatu Hiva – Hiva Oa

Montag, 23.06.202

Ach ja, das soll auch noch erwähnt werden: am Ende unserer Überfahrt von den Gambier Inseln zu den Marquesas mußten wir unsere Borduhr wieder an die aktuelle Zeitzone anpassen. Allerdings nur um eine halbe Stunde. Die Marquesas-Zeit beträgt UTC – 9,5 Std., das klingt für uns ein bisschen wie das „Gleis 9 ¾“ bei Harry Potter… Bislang waren wir davon ausgegangen, dass Zeitzonen immer um ganze Stunden versetzt sind. Es ist halt alles etwas anders hier auf den Marquesas.

Wir nutzen die Zeit vor Fatu Hiva noch zum Wasser machen und Wäsche waschen, bevor wir am Montag früh aufbrechen zur Überfahrt nach Hiva Oa. Mit östlichem Wind um 20 Knoten wird es ein Segeltag wie aus dem Bilderbuch und wir erreichen die Ankerbucht vor dem Hauptort Atuona am frühen Nachmittag.

Hm, natürlich waren wir die letzten Wochen sehr verwöhnt von der Wasserqualität, aber hier ist es nun wirklich sehr schlammig. Das Wasser hat ein gut gesättigtes Kakao-Braun. Direkt am Ende der Bucht mündet ein Bach, der jede Menge Sediment und auch Treibholz mitbringt. In der Bucht ankern 12 Yachten, es ist relativ eng und nicht ganz einfach, einen geeigneten Liegeplatz zu finden. Bei wenig Wind und nicht zu identifizierender Strömung in der Bucht liegen alle Boote in verschiedene Richtungen. Erst der dritte Anker-Versuch ist einigermaßen zufriedenstellend für uns. Wir bleiben den Rest des Tages erstmal an Bord und beobachten MACARENAS Schwoikreis und das Verhalten der umliegenden Boote. Es ist eng, aber es passt. Auch wenn es wirklich komisch aussieht, wenn unsere Nachbarlieger auf beiden Seiten um 180 ° versetzt zu uns liegen. Das ist hier wohl so…

Blöderweise ist es auch sehr wellig in der Bucht. Wir schlafen gar nicht gut, MACARENA rollt und veranstaltet ein wahres Konzert an Knarren, Ächzen, Quitschen, Gluckern… Am nächsten Tag erkunden wir mal die nähere Umgebung. In der nahegelegene Tankstelle (die einzige der Insel) holen wir Benzin für unser Dinghi und in der Werft nebenan können wir unsere leere Gasflasche füllen lassen. Das ist schon mal gut. Abends laufen wir zu Fuß nach Atuona in die Pizzeria, von der schon die Segler auf den Gambier Inseln geschwärmt haben. Wir genießen es sehr, mal wieder in einem „richtigen“ Restaurant zu essen, mit Speisekarte und Auswahl. Unsere erste Pizza seit Panama ist auch sehr lecker und zum krönenden Abschluß gönnen wir uns noch einen Cocktail. Das schmeckt wie Rückkehr in die Zivilisation. Die freundliche Restaurant-Chefin bedeutet uns, dass sie uns nach dem Essen einen Taxi-Service zurück zum Hafen anbietet. Wir sind begeistert und schnell wieder an unserem Dinghi-Dock. Toll, das ist ein super freundlicher Service, wir versuchen, uns das in Deutschland vorzustellen…

 

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